Feinstaubbelastung: Handeln statt Reden
(Berlin) - Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hat Bund, Länder und Kommunen aufgefordert, endlich konkrete Maßnahmen zur Reduktion der gesundheitsgefährdenden Feinstaubbelastungen umzusetzen. Es sei absehbar, dass nach München im April auch Düsseldorf, Augsburg und Dortmund den maximal erlaubten Tagesmittelwert für Feinstaubpartikel zum 36-ten mal überschreiten und damit gegen EU-Recht verstoßen werden.
Tilmann Heuser, BUND-Verkehrsexperte:Seit Inkrafttreten der EU-Luftqualitätsrichtlinie im Jahr 1999 haben Bund, Länder und Kommunen dabei versagt, eine zielorientierte Minderungsstrategie für Feinstaub umzusetzen. Statt sich gegenseitig vorzuwerfen, nichts getan zu haben, müssen die Verantwortlichen jetzt endlich gemeinsam handeln und die Feinstaubbelastungen deutlich senken, um die Gesundheit der Bürger zu schützen. Die Bundesregierung hat unverzüglich das Partikelfilter-Förderkonzept für Dieselfahrzeuge auf den Tisch zu legen. Länder und Kommunen müssen auch kurzfristige Maßnahmen wie regionale Fahrverbote für Dieselstinker ergreifen, wenn eine Überschreitung der Grenzwerte droht.
Die Bürger sollten selbst aktiv werden und ihr Recht auf gesunde Atemluft einklagen. In München unterstütze der BUND und die Deutsche Umwelthilfe bereits die Klage eines Anwohners, um die Bezirksregierung von Oberbayern zur Einleitung von Sofortmaßnahmen gegen die Feinstaubbelastung zu zwingen. Weitere Klagen in Stuttgart und Nordrhein-Westfalen seien in Vorbereitung.
Jährlich sterben nach einer Studie der EU-Kommission allein in Deutschland 65.000 Menschen vorzeitig an von Feinstäuben verursachten Erkrankungen. Feinstäube sind kleine Rußpartikel, die in den Innenstädten vor allem aus Dieselmotoren von Lkw und Pkw kommen. Die Partikel sind extrem gefährlich, da sie tief in die Atemwege und die Lunge eindringen und dort ins Blut übergehen.
Quelle und Kontaktadresse:
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND)
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