Pressemitteilung | (BF) Bundesverband Flachglas e.V.

Fenster und Türen rechnen für 2009 mit leichtem Wachstum

(Troisdorf) - Der Absatz von Fenstern wird in Deutschland bis Ende 2009 um 1,8 Prozent steigen. Laut einer im Auftrag der vier führenden Branchenverbände für Fenster, Türen und Fassaden vom Marktforschungsinstitut Heinze durchgeführten Studie wurden dann insgesamt 11,9 Millionen Fenstereinheiten verkauft, das entspricht einer Fläche von mehr als 20 Millionen Quadratmetern. Für das Jahr 2010 ist laut Hochrechnung mit einem weiteren Anstieg auf rund 12,1 Millionen Fenstereinheiten zu rechnen, das bedeutet einen prozentualen Zuwachs von weiteren 2 Prozent. "Von dramatischen Folgen der Wirtschaftskrise sind unsere Branchen damit weitgehend verschont geblieben; im Gegenteil konnte der jahrelange Abwärtstrend im Fenstermarkt gestoppt werden", so Jochen Grönegräs, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Flachglas.

"Unser Hauptwachstumsmarkt ist die energetische Modernisierung von Bestandsgebäuden", erklärt Ulrich Tschorn, Geschäftsführer des Verbandes der Fenster- und Fassadenhersteller: "Das Bewusstsein der großen Bedeutung von Fenstern und Fassaden mit modernen Verglasungen für die Energieeinsparung ist durch die Präsenz des Themas in der Öffentlichkeit erheblich gestiegen. Unterstützt wird dies durch die KfW-Förderung jetzt auch mit Einzelmaßnahmen für den Fenster- oder Verglasungstausch." Dazu komme die steuerliche Abschreibbarkeit von Handwerkerleistungen und der dank des Konjunkturpaketes II der Bundesregierung sich langsam auflösende Investitionsstau der öffentlichen Hand.

"Bei den Rahmenmaterialien verlieren Holzfenster bis zum Jahresende leicht, während Holz-Alu-Konstruktionen seit Jahren kontinuierlich zulegen. Sie werden bis Ende des Jahres einen Marktanteil von rund 9 Prozent verbuchen können. 2008 waren es rund 7 und 2007 rund 6 Prozent", erklärt Tschorn. Knapp 62 Prozent aller produzierten Fenster gehen in die Renovierung bzw. energetische Sanierung des Gebäudebestandes, etwas mehr als 38 Prozent in den Neubau. Die Baugenehmigungen für neue Wohngebäude waren im vergangenen Jahr stark eingebrochen. "Fenster werden auch 2009 verstärkt für den Nichtwohnbau produziert, also zum Beispiel für Bürogebäude, Schulen oder Krankenhäuser", so Ulrich Tschorn. Dieses Segment wird bis Ende 2009 um insgesamt rund 2 Prozent zulegen.

"In Deutschland hat sich Kunststoff weiter als Markt führendes Fensterrahmenmaterial etabliert. Trotz Wirtschaftskrise stehen Kunststofffenster bei Bau- und Modernisierungsentscheidungen an erster Stelle. Für das laufende Jahr wird mit einem Marktanteil von 55,4 Prozent gerechnet. Vor allem im Renovierungsbereich werden Kunststofffenster stark nachgefragt. Da dieser in den kommenden Jahren weiter wachsen wird, gehen wir von einem stetigen Anstieg im Volumen und beim Marktanteil von Kunststofffenstern aus", fasst Ralf Olsen, Geschäftsführer des pro-K Industrieverbandes Halbzeuge und Konsumprodukte aus Kunststoff e V. (Frankfurt), die aktuelle Lage auf dem Fenstermarkt zusammen. Für Kunststofffenstersysteme bleibt Deutschland damit einer der wichtigsten Märkte in Europa.

Der Absatz von Außentüren konnte sich leicht verbessern, da hier auch energetische Sanierungen und Renovierungen den rückläufigen Neubau kompensieren. "Bis Ende 2009 werden in Deutschland rund 1,136 Millionen Außentüren verkauft. Da die Innentüren aber weniger von den Maßnahmen profitieren, gehen wir von hier von einem Rückgang von mindestens 5 Prozent auf höchstens noch 5,93 Millionen Innentüren aus", sagt der Geschäftsführer des Fachverbandes Schloss- und Beschlagindustrie (Velbert), Stephan Schmidt. "Der Exportanteil, der bei einigen Herstellern bis zu 80 Prozent betragen hat, ist zudem stark eingebrochen, da sich die Weltwirtschaftskrise im Ausland verstärkt auswirkt. Rückgänge von 20 Prozent in Westeuropa und 30 Prozent in Osteuropa erscheinen realistisch", so Schmidt.

Die Glas- und Fensterbranche geht davon aus, dass das Konjunkturpaket der Bundesregierung so wie es sich derzeit abzeichnet auch weiterhin die Konjunktur im Bausektor anschiebt. Bei Fenstern und Fassaden liegt nach Berechnungen der Branchenverbände ein besonders großes Energiespar-Potenzial. "Allein in Deutschland gibt es noch rund 340 Millionen Fenster mit Verglasungen, die oft noch aus der Zeit von vor 1995 stammen. Sie sind technisch veraltet und verbrauchen unnötig viel Energie", so Jochen Grönegräs.
Die deutschen Produzenten von Fenstern und Haustüren beschäftigen rund 100.000 Menschen in 7.200 überwiegend kleinen und mittelgroßen Betrieben. Im Jahr 2008 erzielte die Branche insgesamt rund 8,5 Milliarden Euro Umsatz.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband Flachglas Großhandel, Isolierglasherstellung, Veredlung e.V. (BF) Pressestelle Mülheimer Str. 1, 53840 Troisdorf Telefon: (02241) 87270, Telefax: (02241) 872710

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