Pressemitteilung | Hauptverband der Deutschen Holzindustrie und Kunststoffe verarbeitenden Industrie e.V. (HDH) - Geschäftsstelle Bad Honnef

Fensterbranche hofft auf frischen Wind durch Konjunkturprogramm

(Troisdorf) - Der Absatz von Fenstern in Deutschland ist 2008 um 1,5 Prozent gestiegen. Insgesamt wurden 11,7 Millionen Fenstereinheiten verkauft, das entspricht einer Fläche von rund 20 Mio. Quadratmetern. In 2009 ist jedoch aufgrund der allgemeinen Konjunkturschwäche mit einem erneuten Rückgang der Nachfrage nach Fenstern und Türen bis zu 2 Prozent zu rechnen, wie eine Studie der vier führenden Branchenverbände aussagt. "Der Fenstermarkt braucht daher nach den insgesamt dramatischen Verlusten der letzten 12 Jahre - 1995 waren es noch rund 25 Mio. Fenstereinheiten - ein schnell wirkendes Konjunkturprogramm für die Gebäudemodernisierung", fordert der Geschäftsführer des Verbandes der Fenster- und Fassadenhersteller (VFF), Ulrich Tschorn.

"Der Fenstermarkt lebt vor allem von der energetischen Modernisierung", erklärt Ulrich Tschorn: "Das Bewusstsein der großen Bedeutung von Fenstern und Fassaden für die Energieeinsparung wächst stetig". Knapp 60 Prozent der produzierten Fenster gehen in die Renovierung des Gebäudebestandes, etwas mehr als 40 Prozent in den Neubau. Die Baugenehmigungen für neue Wohngebäude waren im vergangenen Jahr stark eingebrochen. "Fenster werden zurzeit verstärkt für den Nichtwohnbau produziert, also zum Beispiel für Bürogebäude, Schulen oder Krankenhäuser", so Tschorn. Dieses Segment konnte 2008 um rund 7 Prozent zulegen.

Bei Wohngebäuden ist Kunststoff das häufigste Fenstermaterial. "60 Prozent aller in Deutschland verkauften Fenster sind aus Kunststoff", berichtet der Geschäftsführer des pro-K Industrieverbandes Halbzeuge und Konsumprodukte aus Kunststoff (Frankfurt), Ralf Olsen. Trotz eines hohen Exportanteils bei Kunststoff-Fenstersystemen von ebenfalls mehr als 70 Prozent und der schwachen inländischen Wohnbaukonjunktur bleibt Deutschland auch in diesem Segment ein wichtiger Markt. "Kunststoff-Fenstersysteme werden 2009 ihren Marktanteil weiter festigen", so Olsen.

Auch der Absatz von Türschlössern, Türschließern und Türbeschlägen entwickelte sich im Nichtwohnbau besser als bei Wohngebäuden. "2008 wurden in Deutschland rund 1,1 Millionen Außentüren und rund
6,25 Millionen Innentüren verkauft", sagt der stellvertretende Geschäftsführer des Fachverbandes Schloss- und Beschlagindustrie (Velbert), Werner Hülsken. Die Branche setzt verstärkt auf das Auslandsgeschäft. "Mittlerweile beträgt der Exportanteil der Hersteller von Schlössern und Beschlägen für Türen fast 50 Prozent. Die Industrie liefert in nahezu alle Länder der Erde", so Hülsken.

Die Glas- und Fensterbranche fordert, mit dem geplanten Konjunkturpaket der Bundesregierung vorrangig private Investitionen in den Gebäudebestand zu unterstützen. "Damit wird die Konjunktur im Bausektor sofort angeschoben", äußert der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Flachglas, Jochen Grönegräs. Bei Fenstern und Fassaden liegt nach Berechnungen der Branchenverbände ein besonders großes Energiespar-Potenzial. "Rund 340 Millionen Fenster in Deutschland sind technisch veraltet und verbrauchen unnötig viel Energie", sagt Grönegräs.

Die deutschen Produzenten von Fenstern und Haustüren beschäftigen rund 100.000 Menschen in 7.200 überwiegend kleinen und mittelgroßen Betrieben. Im Jahr 2007 erzielte die Branche insgesamt rund
8,5 Mrd. Euro Umsatz.

Quelle und Kontaktadresse:
Hauptverband der Deutschen Holz und Kunststoffe verarbeitenden Industrie und verwandter Industriezweige e.V. (HDH) Achim Hannott, Leiter, Öffentlichkeitsarbeit Flutgraben 2, 53604 Bad Honnef Telefon: (02224) 9377-0, Telefax: (02224) 9377-77

(mk)

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