Pressemitteilung | Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa) - Bundesgeschäftsstelle

Festgestellt: Der individuelle Pflege- und Betreuungsaufwand im Heim erfordert mehr Personal

(Berlin) - Seit vielen Jahren wird intensiv die angemessene Personalbemessung und ­ausstattung in der Pflege diskutiert. Konkrete, umsetzungsreife Ergebnisse hat es bisher dazu nicht gegeben. Der bpa hat dabei immer wieder gefordert, dass den Pflegeeinrichtungen nicht ständig höhere Qualitätsstandards auferlegt werden, ohne dass das dafür erforderliche Personal auch bereitgestellt und letztlich finanziert werden kann. Insbesondere das seit Januar gültige PQsG hat diese Notwendigkeit noch einmal verdeutlicht. Jetzt hat der Landespflegeausschuss Schleswig-Holstein einstimmig ­ mit den Stimmen der Pflegekassen und der Sozialhilfeträger ­ die Einführung und den Einsatz des (leicht modifizierten) Verfahrens PLAISIR zum frühestmöglichen Zeitpunkt empfohlen. Dieses ist ein voller Erfolg des bpa, der den Modellversuch in Bad Segeberg und die sich anschließenden Diskussionen intensiv begleitet hat: Über 60 Prozent der Einrichtungen, die im Modell-Landkreis Bad Segeberg daran teilgenommen haben, sind bpa-Mitglieder. Der bpa war als einziger privater Verband sowohl am Modellversuch als auch in der Steuerungsgruppe sowie im Landespflegeausschuss als “Projektaufsicht³ vertreten.

Die Ergebnisse des so genannten “Kieler Modells³ wurden im Rahmen einer groß angelegten Pressekonferenz unter Mitwirkung der Ministerin Moser und dem bpa-Geschäftsführer Bernd Tews der Öffentlichkeit unter dem Motto “Personalbemessung in Schleswig-Holstein wird sich künftig am tatsächlichen, individuellen Pflege- und Betreuungsaufwand orientieren³ präsentiert. Dies fand durch den Konsens von Leistungserbringern, Kostenträgern und Ministerium ein entsprechend großes Medienecho. Zum ersten Mal akzeptieren auch Pflegekassen und Sozialhilfeträger festgelegte Pflege- und damit Personalbedarfe.

“Der bpa hat damit erfolgreich durchsetzen können, dass auch in der öffentlichen Meinung wahrgenommen wird, dass bestimmte Qualitätsstandards in der Pflege nur mit einem entsprechenden Personalschlüssel zu bewältigen sind, die in den Pflegesätzen zu berücksichtigen sind³ so Herbert Mauel, Geschäftsführer des bpa. Die schleswig-holsteinische Sozialministerin Moser geht in ihrer Pressemitteilung davon aus, dass nach einer vollständigen Einführung von Plaisier nach dem Kieler Modell das Gesamtheimentgelt um durchschnittlich zehn Prozent steigen wird.

Der bpa versteht die jetzt in Schleswig-Holstein erzielten Ergebnisse als Initialzündung. Die Diskussion wird jetzt auch in allen anderen Landespflegeausschüssen zu führen sein.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.V.(bpa), Bundesgeschäftsstelle Hannoversche Str. 19 10115 Berlin Telefon: 030/308 788 60 Telefax: 030/308 788 89

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