Flughäfen verzeichnen positive Verkehrsentwicklung im ersten Halbjahr 2005
(Berlin) - In den ersten sechs Monaten des Jahres wurden an den internationalen Verkehrsflughäfen in Deutschland 76,5 Mio. Fluggäste registriert, 6,9 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Besonders stark hat der Low Cost-Verkehr mit einer Steigerungsrate von 40 Prozent zugenommen. Mittlerweile reisen 17 Prozent aller Passagiere mit einer Niedrigpreis-gesellschaft.
Das Luftfrachtaufkommen nahm um fast 9 Prozent zu und die gewerblichen Flugzeugbewegungen um fast 4 Prozent. Diese positive Entwicklung sowie die bei stabilen Rahmenbedingungen künftig zu erwartenden Zuwächse stellen die deutschen Flughäfen vor große Herausforderungen im Infrastruktur- und Umweltbereich. Nach einer Luftverkehrs-prognose werden im Jahr 2015 auf deutschen Flughäfen insgesamt 256 Mio. Fluggäste erwartet. Das würde einer Steigerung von 64 Prozent gegenüber dem Jahr 2004 entsprechen.
Um der besonderen Verantwortung als Flughafenbetreiber gerecht zu werden, gilt bereits seit Jahrzehnten an allen Standorten dem Umweltschutz und der Umweltverträglichkeit ganz besonderes Engagement. So betrugen die Ausgaben der Flughäfen für Lärmschutz in den vergangenen drei Jahrzehnten insgesamt 619 Mio. EUR, davon waren nur 160 Mio. EUR innerhalb der bestehenden gesetzlichen Verpflichtungen aufzuwenden. Die Flughäfen planen derzeit weitere Ausgaben in Höhe von insgesamt 99 Mio. EUR für Lärmschutzprogramme.
Die deutschen Flughäfen bedauern, dass eine Novellierung des Fluglärmgesetzes von 1971 auch in dieser Legislaturperiode nicht zustande gekommen ist. Ein zeitgemäßes Fluglärmgesetz ist aus Sicht der Flughäfen vordringlichste Aufgabe in der kommenden Legislatur.
Zuverlässige politische Rahmenbedingungen sind für eine positive wirtschaftliche Entwicklung erforderlich, um im schärfer werdenden Wettbewerb unter den europäischen Flughäfen bestehen zu können.
Bernd M. Nierobisch, Hauptgeschäftsführer der ADV: "Die immer wiederkehrenden Vorschläge zu Sondersteuern auf Kerosin oder Flugtickets sind ein Irrweg. Erhöhte Mittel für Entwicklungshilfe müssen solide finanziert und aus den Staatshaushalten aufgewendet werden. Nach Berechnungen der ADV wäre bei Einführung einer zusätzlichen Steuer oder Ticketabgabe in Deutschland eine Mehrbelastung der Luftverkehrsbranche von mehr als 1 Milliarde pro Jahr und ein Rückgang der Flugreisen um voraussichtlich 5 bis 6 Prozent zu erwarten. Der Luftverkehr ist nicht zu gering besteuert, in vielen europäischen Ländern zahlen Flugpassagiere Steuern auf einem sehr hohen Niveau. Zudem beteiligen sich unsere Passagiere jährlich allein in Deutschland an den Infrastrukturkosten in Milliardenhöhe. Im innerdeutschen Flugverkehr entspricht dies einer Belastung von 1 EUR pro Liter Kerosin."
Quelle und Kontaktadresse:
Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen (ADV) e.V.
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