Pressemitteilung | (BDF) Bundesverband der Deutschen Fluggesellschaften e.V.

Flugsicherung: Steigende Kosten statt Effizienzgewinne durch einheitlichen Luftraum

(Berlin) - Die Kosten der Flugsicherung werden auch 2012 in Deutschland wieder deutlich steigen. Betroffen hiervon sind sowohl die An- und Abflüge an deutschen Flughäfen wie auch die Überflüge über deutsches Territorium. Leidtragende sind die Fluggesellschaften und ihre Passagiere, die für die höheren Kosten mit steigenden Gebühren bezahlen müssen.

Die An- und Abfluggebühren wurden bereits zum 1. Januar 2012 von der Deutschen Flugsicherung (DFS) um 5,1 Prozent angehoben. Auch die Streckengebühren sollen 2012 in Deutschland um 3,3 Prozent steigen. Mit den neuen Streckengebühren läge Deutschland dann um fast 30 Prozent über dem europäischen Durchschnitt.

BDF-Geschäftsführer Michael Engel: "Seit mittlerweile Jahrzehnten werden die positiven Effekte eines einheitlichen europäischen Luftraums für die Umwelt, die Sicherheit und die Kosten der Flugsicherung gepriesen. Nun müssen wir erneut feststellen, dass die Gebühren steigen, obwohl die Kosten eigentlich sinken sollten."

In der Tat hatten die Europäische Union und ihre Mitgliedstaaten im Rahmen ihrer Vereinbarungen zur Schaffung eines einheitlichen europäischen Luftraums für die Jahre 2012 bis 2014 eine jährliche Kostensenkung von -3,5 Prozent verabredet. Nun drohen die Planungen der EU-Kommission daran zu scheitern, dass das gemeinschaftliche Kostensenkungsziel mit den derzeitigen nationalen Leistungsplänen der Mitgliedstaaten für die Jahre 2012 bis 2014 nicht erreichbar ist. Denn dort, wo die Ziele der EU für 2012, 2013 und 2014 jeweils eine Reduktion von -3,5 Prozent vorsehen, weist beispielsweise der Leistungsplan, der bislang von Deutschland eingereicht wurde, für 2012 und 2013 jeweils eine Erhöhung aus (2012: +3,3 Prozent, 2013: +2,8 Prozent). Lediglich für das Jahr 2014 gehen die deutschen Planungen derzeit von einer Kostensenkung um -2,6 Prozent aus.

Die nationalen Mitgliedstaaten, die bislang die Ziele der EU-Kommission verfehlt haben, können derzeit ihre Planungen noch revidieren. Die Kommission wird voraussichtlich im Februar hierüber ihren Bericht vorlegen. Die Gebührenerhöhungen haben für die Fluggesellschaften in Deutschland Mehrkosten in Höhe von über 20 Mio. Euro zur Folge.

Quelle und Kontaktadresse:
BDF Bundesverband der Deutschen Fluggesellschaften e.V. Pressestelle Georgenstr. 25, 10117 Berlin Telefon: (030) 70011850, Telefax: (030) 700118520

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