Flutwelle: Deutsche Städte und Gemeinden helfen den Opfern der Flutkatastrophe in Südostasien
(Berlin) - Angesichts der verheerenden Ausmaße der Flutkatastrophe in Südostasien zeigen auch die deutschen Städte und Gemeinden eine hohe Hilfsbereitschaft. Viele Städte und Gemeinden spenden Geld und planen konkrete Projektpartnerschaften, um den Flutopfern in Asien zu helfen. Bundeskanzler Gerhard Schröder wird am 12. Januar 2005 mit Vertretern der kommunalen Spitzenverbände über die langfristige Wiederaufbauhilfe sprechen.
Neben den zahlreichen Spenden von Bürgerinnen und Bürgern, die auf den Spendenkonten verschiedener Hilfsorganisationen eingegangen sind, hat beispielsweise die Stadt Paderborn 10.000 Euro Soforthilfe bereitgestellt und will in naher Zukunft Experten in den betroffenen Gebieten tätig werden lassen, die beim Wiederaufbau der zerstörten Regionen helfen.
Andere Städte nutzen ihre Neujahrsempfänge, um Spenden zu sammeln, während einige Kommunen den Neujahrsempfang aus Solidarität ganz absagten. In einer Gemeinde ist spontan beschlossen worden, zugunsten der Hilfe für die Opfer in Südostasien auf den jährlichen Betriebsausflug zu verzichten.
Viele Städte und Gemeinden rufen auf ihren Internetseiten zu Spenden auf und haben, wie beispielsweise Bielefeld und Lampertheim, ein stadteigenes Spendenkonto eingerichtet. Andere Kommunen organisieren selbst Spendensammelaktionen, so der Bürgermeister und die Ratsmitglieder der Stadt Salzkotten in Zusammenarbeit mit dem Salzkottener DRK, oder die Stadt Halberstadt, die mit den Spenden den Wiederaufbau einer Schule oder eines Waisenhauses unterstützen möchte. In anderen Städten, wie in Nordhausen am Harz und Heidelberg, finden Benefizkonzerte zugunsten der Opfer statt. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadt Füssen wollen mit den Erlösen von zwei Flohmärkten und einer Tombola helfen. In der Stadt Oer-Erkenschwick verkauften die Mitarbeiter die Stadtpräsente, wie Schlüsselanhänger, Stadtbildbände, Anstecker u. ä., um den Erlös zu spenden.
Auch im Rahmen der von Bundeskanzler Schröder vorgeschlagenen Partnerschaftsinitiative werden die deutschen Städte und Gemeinden ihren Beitrag dazu leisten, dass der zerstörten Region nachhaltige Hilfe zukommt. So wurde der Neujahrsempfang der Stadt Sindelfingen dazu genutzt, über eine konkrete Patenschaft der Stadt und anderer Partner für eine Kommune, ein Waisenhaus, eine Schule, Kindergärten oder ein Krankenhaus nachzudenken. Auch die Städte Bielefeld, Kerpen und Leutkirch haben angekündigt, Patenschaften für jeweils ein Dorf zu übernehmen, um die Infrastruktur der Orte wieder aufzubauen.
Große Bereitschaft, den betroffenen Gebietendurch konkrete Partnerschaften zu helfen, ist auch in den Kommunen Sachsen-Anhalts zu spüren. Magdeburg strebt mit Unicef eine Projektpatenschaft etwa bei dem Aufbau einer Schule oder der Wiederherstellung der Wasserversorgung an und die Städte Halle und Aschersleben wollen mit Hilfe des Auswärtigen Amtes eine nachhaltige Partnerschaft für eine bestimmte Region in die Wege leiten.
Die Städte und Gemeinden in Sachsen, die im Sommer 2002 von der deutschen Jahrhundertflut betroffen waren, wollen gemeinsam in einem Aktionsbündnis mit Kreis, Banken, Kirchen und dem Lions Club einen Kindergarten, eine Schule oder eine Waisenhaus bauen oder wieder aufbauen. Auch die sächsische Stadt Reichenbach im Vogtland hat sich zur Übernahme einer Patenschaft bereit erklärt.
Ebenfalls haben mehrere deutsche Großstädte ihre Unterstützung konkreter Projekte in der Krisenregion angekündigt. Die Stadt Bonn unterstützt auf Vorschlag der Deutschen Welthungerhilfe eine Stadt in der südindischen Region Cuddalore, wo Häuser wieder aufgebaut und Fischerbote angeschafft werden sollen. Die Stadt München will mit 250.000 Euro in der Stadt Batticaloa in Sri Lanka Hilfe leisten und kurzfristig medizinische Geräte, Personal und Medikamente schicken. Der Inselstaat Indonesien soll von Berlin finanzielle Unterstützung bekommen und für die Stadt Essen ist es vorstellbar, einer Geburts- und Kinderklinik in Galle (Sri Lanka) Hilfe zu leisten. Auch in Düsseldorf, Aachen, Köln, Bremen, Kiel, Potsdam, Münster und Regensburg wird derzeit überlegt, wie man in der Krisenregion helfen kann.
Die Stadt Walldorf im Rhein-Neckar-Kreis beabsichtigt, im Rahmen einer Akuthilfe oder anderer partnerschaftlicher Hilfsmaßnahmen 250.000 bis 300.000 Euro bereitzustellen.
In der Stadt Sankt Augustin im Rhein-Sieg-Kreis haben die Grünen bereits einen Antrag gestellt, der unter anderem vorsieht, dass die Stadt für ein konkretes Aufbauprojekt vor Ort die Patenschaft übernehmen soll. In Delmenhorst wurden Schulpatenschaften angeregt. Im Rhein-Erft-Kreis wurde bereits ein auf fünf Jahre angelegtes Partnerschaftsprogramm angedacht.
Mittelfristig können deutsche Städte und Gemeinden beim Aufbau der Infrastruktur aber nicht nur durch spezielle Spenden, sondern auch durch das Engagement von Experten, z. B. bei der Trinkwasserversorgung, helfen. Die kommunalen Spitzenverbände in Rheinland-Pfalz haben dem Land Rheinland-Pfalz die Mithilfe der Kommunen bei Projekten zum Wiederaufbau der Infrastruktur angeboten. Laut des Städtetages Rheinland-Pfalz könnten in Koordination mit dem Land mehr Menschen in Südostasien erreicht werden, als wenn jede Stadt oder Gemeinde selbst nach Partnerkommunen suche. Auch für die Städte und Gemeinden in Nordrhein-Westfalen hat die Katastrophenhilfe in den Flut-Regionen Südostasiens Priorität. Der Städte- und Gemeindebund NRW teilte mit, dass sich auch die einheimische Bürgerschaft an Partnerschaftsprojekten beteiligen sollte. Auch viele Kommunen in NIedersachsen wollen Patenschaften für Städte und Gemeinden in der südasiatischen Katastrophenregion übernehmen, teilte der Niedersächsische Städte- und Gemeindebund mit. In einem Schreiben an Bundeskanzler Schröder hat der Städteverband Schleswig-Holstein nachhaltige und wirksame Unterstützungsmaßnahmen der Kommunen aus Schleswig-Holstein angekündigt.
Im Folgenden eine Liste von Spendenkonten, die allerdings keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt:
Deutsches Rotes Kreuz
Bank für Sozialwirtschaft
BLZ 370 205 00
Konto 41 41 41
Caritas International
Postbank Karlsruhe
BLZ 660 100 75
Konto 202 753
Stichwort: Erdbeben Südasien
MISEREOR
Sparkasse Aachen
BLZ 390 500 00
Konto 52 100
Stichwort: Erdbebenopfer
Diakonie Katastrophenhilfe
Postbank Stuttgart
BLZ 600 100 70
Konto 502 707
Stichwort: Erdbeben Südasien
UNICEF
Bank für Sozialwirtschaft
BLZ 370 205 00
Konto 300 000
Stichwort: Erdbeben Asien
terre des hommes
Volksbank Osnabrück
BLZ 265 900 25
Konto 700 800 700
Stichwort: Flutwelle
Aktion "Paderborn - eine Stadt hilft":
Volksbank Paderborn-Höxter
Stichwort "Paderborn - eine Stadt hilft"
Kontonummer 860 573 65 10
Bankleitzahl: 472 601 21
Aktion Deutschland hilft
(Johanniter, Malteser Hilfsdienst, action medeor, Arbeiter-Samariter-Bund, Arbeiterwohlfahrt, HELP, CARE, Paritätischer Wohlfahrtsverband, ADRA, World Vision)
Bank für Sozialwirtschaft Köln
BLZ 370 205 00
Konto 10 20 30
Stichwort: Seebeben
Ärzte ohne Grenzen
Sparkasse Bonn
BLZ 380 500 00
Konto Nr. 970 97
Stichwort: Seebeben
Ärzte für die Dritte Welt
EKK Bank,
BLZ 500 605 00,
Kontonummer 104 88888 0,
Stichwort: Seebebenopfer
humedica
Konto 4747
Spark. Kaufbeuren
BLZ 734 500 00
"Flutkatastrophe"
Deutsche Welthungerhilfe
Sparkasse Bonn
BLZ 380 500 00
Konto 1115
Stichwort: Erdbeben Asien
Christoffel-Blindenmission
Sparkasse Bensheim,
Bankleitzahl: 509 500 68,
Kontonummer: 505 05 05,
Kennwort "Südasien"
Kindernothilfe
KD-Bank
BLZ 350 601 90
Konto: 45 45 40
Stichwort: Seebeben
SOS-Kinderdörfer weltweit
Deutsche Bank München
BLZ 700 700 10
Konto 111 11 11 (siebenmal die Eins)
Stichwort: SOS-Südasien
"Ein Herz für Kinder"
Deutsche Bank Hamburg
BLZ: 200 700 00
Konto: 067 67 67
Stichwort "Fluthilfe"
World Vision
Volksbank Frankfurt
BLZ 501 900 00
Konto 20 20
Stichwort: "Tsunami Südasien"
Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Städte- und Gemeindebund (DStGB)
Franz-Reinhard Habbel, Redaktion
Marienstr. 6, 12207 Berlin
Telefon: 030/77307225, Telefax: 030/77307200