Pressemitteilung | (bvse) Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung e.V.

Forderung nach Aufstockung der Trassenpreisförderung für den Schienengüterverkehr

(Bonn) - In einem gemeinsamen Vorstoß appellieren 19 Verbände, darunter der bvse-Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung, auf Initiative des Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) an die Bundesregierung, die Trassenpreisförderung im Schienengüterverkehr fortzuschreiben und deutlich aufzustocken.

Hintergrund ist die massive Belastung der Branche durch stark steigende Trassenpreise – mit drastischen Folgen für den intermodalen Wettbewerb.

Das Schreiben, das an Bundes- und Landesministerien sowie an Mitglieder des Bundestages gerichtet ist, unterstreicht die Dringlichkeit politischer Entscheidungen im Zuge der Haushaltsplanungen für 2025 und 2026. Konkret fordern die Verbände eine Trassenpreisförderung von mindestens 350 Millionen Euro für das kommende Jahr. Das bedeutet, dass 75 Millionen Euro zusätzlich bereitgestellt werden müssen.

Höhere Trassenpreise gefährden Schienenverkehr

Die sogenannten Trassenpreise – Gebühren, die Eisenbahnverkehrsunternehmen für die Nutzung der Schienenwege an Infrastrukturunternehmen zahlen müssen – belasten den Schienengüterverkehr erheblich. Durch aktuelle Eigenkapitalmaßnahmen für DB InfraGO und zusätzliche Faktoren, wie gestiegene Energie- und Lohnkosten, steigen die Infrastrukturkosten für Unternehmen weiter.

„Die Auswahl des Verkehrsträgers über den Gütertransporte erfolgen, orientiert sich überwiegend an den dabei anfallenden Transportkosten. Daher ist die Trassenpreisstabilität ein entscheidender Faktor im intermodalen Wettbewerb“, erklärt bvse-Hauptgeschäftsführer Eric Rehbock. Der bvse unterstützt deshalb als bedeutender Verband der Sekundärrohstoff- und Recyclingbranche die Initiative des VDV ausdrücklich.

Bereits im Dezember 2024 seien die Trassenpreise für einen Standardgüterzug im Bundesnetz um rund 16 Prozent gestiegen, heißt es im Schreiben. Für Dezember 2025 sei – je nach Ausgang laufender Rechtsstreitigkeiten – ein weiterer Anstieg von 8 bis zu 35 Prozent möglich. Ohne Gegenmaßnahmen sei der Schienengüterverkehr in seiner Wettbewerbsfähigkeit und Umweltfreundlichkeit ernsthaft gefährdet.

Die 2018 eingeführte Trassenpreisförderung habe ursprünglich das Ziel verfolgt, genau diese Entwicklung zu bremsen. Angesichts der aktuellen Entwicklungen fordern die Verbände nun eine zügige Anpassung: „Ohne eine auskömmliche Förderung wird die Eisenbahn auf Dauer keine konkurrenzfähigen Verkehre am Markt platzieren oder umweltgerechte Mobilitätsangebote machen können“, warnen VDV und bvse.

Appell an die Politik

Die Verbände bieten der Politik an, im Rahmen eines persönlichen Gesprächs weiterführende Informationen und Lösungsvorschläge einzubringen. Ziel müsse es sein, die Trassenpreise kurzfristig abzufedern und langfristig ein reformiertes, belastbares Preissystem zu schaffen.

Quelle und Kontaktadresse:
(bvse) Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung e.V., Jörg Lacher, Leiter(in) Politik und Kommunikation, Fränkische Str. 2, 53229 Bonn, Telefon: 0228 988490

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