Freiberg: Mittlere Dienstlaufbahn bei Polizei einmotten
(Berlin/Hilden) - Als historischen Meilenstein und bedeutenden gewerkschaftlichen Erfolg auf dem Weg zu einer angemessenen Bewertung des Polizeiberufs bezeichnete der Vorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Konrad Freiberg, die zum 1. August 2002 umgesetzte Vollendung der so genannten zweigeteilten Laufbahn für Polizeibeamtinnen und -beamte in Hessen. Damit ist Hessen das erste Land, das Polizistinnen und Polizisten ausschließlich im gehobenen und höheren Dienst beschäftigt. Der Kommissar ist damit der niedrigste Dienstgrad. Die GdP, so Freiberg auf einer Festveranstaltung in Wiesbaden, habe quasi das Patent auf diese Errungenschaft, die letztlich den Bürgern zu Gute komme.
Vor 30 Jahren hat die GdP angesichts ständig steigender Anforderungen die Forderung nach höherer Qualifizierung und damit Bewertung des Polizeidienstes aufgestellt. Nun ist der erste Schritt getan. Der GdP-Vorsitzende überreichte Hessens Innenminister Volker Bouffier einen eigens von der GdP gestifteten Wanderpokal. Der Pokal sei nun im Besitz der ersten Landesregierung, die erkannt habe, dass die mittlere Laufbahn im Polizeibereich dem Polizeiberuf nicht gerecht werde, sagte Freiberg. Er hoffe, dass der Pokal bald seinem Namen Ehre mache und sich in andere Hände begebe Der Mittlere Dienst für die Polizei ist ein Auslaufmodell und gehört eingemottet, appellierte der GdP-Vorsitzende an den Bundes- und die Länderminister.
Besonderes Augenmerk will die GdP dabei auf die Entwicklungen der neuen Länder und vor allem im Bundesgrenzschutz legen. Mit nur 21 Prozent Beamten im gehobenen und höheren Dienst halte die Bundespolizei nach einer GdP-Erhebung im Vergleich die rote Laterne. Auch Baden-Württemberg mit der schlechtesten Quote der Alt-Länder (48 Prozent) sei noch weit vom Erreichen des Pokals entfernt.
Dem 100-Prozent-Ziel angenähert zeigten sich Rheinland-Pfalz (74 Prozent), Nordrhein-Westfalen (83 Prozent) und Niedersachsen mit bereits 88 Prozent.
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