"Freiberufler sind mehr als nur ein Wirtschaftsfaktor!" / Dokumentation "Tag der Freien Berufe 2004" vorgestellt

(Berlin) - Zur öffentlichen Vorstellung der Dokumentation "Tag der Freien Berufe 2004 - Freiberuflichkeit im neuen Europa" erklärt BFB-Präsident Dr. Ulrich Oesingmann in Brüssel: "Die Stellung der Freien Berufe wird in der Europäischen Union sehr unterschiedlich bewertet. Mancher Mitgliedsstaat und leider auch manche Brüsseler Initiative sehen in ihnen Dienstleister ganz allgemeiner Art, vergleichbar Handelshäusern oder Reinigungsunternehmen. Nach unserer Überzeugung sind Ärzte und Apotheker, Anwälte, Architekten und die vielen anderen Freiberufler zwar auch, aber eben nicht nur ein Wirtschaftsfaktor.

In Deutschland gewährleisten die Freien Berufe Verbraucherschutz und maßgebliche Belange des Gemeinwohls. Ihr Wettbewerb kreist nicht um Dumpinglöhne, sondern um die Leistung. Sein Ziel ist nicht Verdrängung, sondern die wohnortnahe Versorgung der Menschen. Wir halten dieses Modell nicht nur für bewahrenswert, sondern auch für ein Erfolgsmodell in Europa, das für die Lissabon-Strategie zielführend sein könnte.

Die EU steht an einer Wegkreuzung. Entweder gelingt es, Europa in der Ausprägung der 25 zu einer Angelegenheit der Bürger zu machen oder der Entfremdungsprozess schreitet weiter voran. Wenn wir alles ausschließlich an Umsatz und pekuniärem Profit messen, werden wir den Sprung von der Wirtschafts- zur Wertegemeinschaft nicht schaffen.

Als Leistungserbringer besonderer Art stehen die Freien Berufe für Werte wie Qualität, Selbstkontrolle und Gemeinwohl. Auf dem "Tag der Freien Berufe 2004" haben uns dies maßgebliche Vertreter der europäischen und nationalen Politik bestätigt und unsere Werteannahmen unterstrichen. Auf ihre Unterstützung zählen wir nun bei der Ausgestaltung der europäischen Verfassung sowie der aktuellen Initiativen zur Berufsanerkennung und der Dienstleistung in Europa."

Der "Tag der Freien Berufe 2004" fand Anfang Mai in Berlin statt. Unter dem Motto "Freiberuflichkeit im neuen Europa" diskutierten prominente Vertreter aus Politik und Freien Berufen über die Herausforderungen des europäischen Erweiterungs- und Integrationsprozesses. Die komplette Dokumentation aller Vorträge und Foren des Kongresses liegt nunmehr in gedruckter Fassung vor und kann über den BFB bezogen werden.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband der Freien Berufe (BFB) Reinhardtstr. 34, 10117 Berlin Telefon: 030/284444-0, Telefax: 030/284444-40