Pressemitteilung | Verband Freier Berufe im Lande Nordrhein-Westfalen e.V.

Freie Berufe zur EU-Dienstleitungsrichtlinie: starke Abstriche im Verbraucherschutz

(Düsseldorf) - Der Verband Freier Berufe im Lande Nordrhein-Westfalen e.V. kritisiert den Kompromiss des Europäischen Parlamentes zur EU-Dienstleistungsrichtlinie. „Die Streichung des Herkunftslandprinzips ist ein Schritt in die richtige Richtung“, sagte VFB-Vorsitzender Dr. Horst Vinken. Das neue Konzept des Freien Dienstleistungsverkehrs gehe aber zu Lasten von Qualitätsstandards, die vor allem Konsumenten vor schlechten Angeboten schützten. Laut Gesetz müssten Dienstleister grundsätzlich künftig keiner Kammer mehr angehören, keine Niederlassung im Bestimmungsland und keine behördliche Genehmigung vorweisen. Damit entfalle faktisch jegliche Kontrolle. Verbrauchern würden Maßstäbe entzogen, nach denen sie die Qualität von Dienstleistungen prüfen und vergleichen könnten.

Dr. Vinken begrüßte die Entscheidung, zentrale Bereiche aus der Richtlinie zu streichen, die das Gemeinwohl berühren, darunter Gesundheitsdienste, Verkehrs- und Steuerwesen, Dienste von Rechtsanwälten, Kredite, Versicherungen, Arbeits- und Sozialrecht.

Der VFB NW vertritt als Dachverband die Kammern und Verbände der Freien Berufe in NRW, darunter Ärzte, Zahnärzte, Tierärzte, Apotheker, Rechtsanwälte, Notare, Patentanwälte, Architekten, Ingenieure, Steuerberater, Wirtschaftsprüfer sowie die „Freien Kulturberufe“. Mehr als zehn Prozent aller Erwerbstätigen in NRW arbeiten in Freien Berufen. Nach Industrie und Handel sowie dem Handwerk bieten die Freien Berufe in Nordrhein-Westfalen die drittgrößte Zahl an Lehrstellen an. Jährlich stellen sie rund 35.000 Plätze bereit.

Quelle und Kontaktadresse:
Verband Freier Berufe im Lande Nordrhein-Westfalen e.V. Tina Bruns, Referent(in) / Öffentlichkeitsarbeit Tersteegenstr. 9, 40474 Düsseldorf Telefon: (0211) 4542167, Telefax: (0211) 4542157

(sk)

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