Pressemitteilung | Deutscher Tierschutzbund e.V.

Fünf Jahre BSE: Auswüchse der agrarindustriellen Tierhaltung sind auch heute noch zu beklagen

(Bonn) - Vor fünf Jahren wurde der erste BSE-Fall in Deutschland entdeckt. Seitdem sind insgesamt 378 Fälle der Rinderkrankheit offiziell registriert worden. BSE ist Auswuchs einer unnatürlichen, unüberschaubaren Nahrungsmittelproduktion und zugleich Quittung für eine allein auf Interessen der Agrarindustrie ausgerichtete Landwirtschaftspolitik, bilanziert der Deutsche Tierschutzbund.

„Die BSE-Krise war zwar die Geburtsstunde der Agrarwende. Die aber steckt noch immer in den Kinderschuhen. Wer die Auswüchse der industriellen Tierhaltung beseitigen will, muss die Türen der Dunkelställe weiter aufreißen und darf sie jetzt nicht wieder zufallen lassen“, mahnt Wolfgang Apel, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes.

Am 24. November 2000 wurde der erste Fall gemeldet. Bis heute sind 378 BSE-Fälle hierzulande offiziell registriert worden. Nach Einschätzung des Deutschen Tierschutzbundes werden die Probleme auch fünf Jahre nach der BSE-Krise noch immer nicht an den Wurzeln angegangen. Es ist dringend erforderlich, dass die Produktionsmethoden in der Tierhaltung und Futtermittelherstellung weiter in Richtung Tier- und Umweltschutz geändert und transparenter werden. Mehr denn je ist es notwendig, die Agrar-Subventionspolitik allein darauf auszurichten, tiergerechte und ökologische Produktion zu fördern. Zudem stellt der Deutsche Tierschutzbund nochmals fest, dass die so genannten Kohortentötungen, die noch immer im Rahmen der BSE-Bekämpfung durchgeführt werden, absolut unverhältnismäßig sind. Allein in diesem Jahr sind 957 Tiere „vorsorglich“ getötet worden. Kein einziges davon war BSE-positiv.

„Wir werden weiter Druck auf die Politik und auch auf die Funktionäre des Bauernverbandes ausüben, damit sie endlich begreifen, dass die Profitinteressen keinen Vorrang vor Tier- und Verbraucherschutz haben dürfen“, erklärt Apel.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Tierschutzbund e.V. Baumschulallee 15, 53115 Bonn Telefon: 0228/604960, Telefax: 0228/6049640

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