Pressemitteilung | Bayerischer BauernVerband (BBV)

Für Bauern steht viel auf dem Spiel / EU-Kommission präsentiert Pläne für Agrarpolitik ab 2014

München (bbv) - Für die bayerischen Bauernfamilien geht es derzeit um viel: Die Politiker in Brüssel legen gerade den Grundstein für die europäische Agrarpolitik von 2014 bis 2020. Am Mittwoch stellt die Kommission erstmals ihre konkreten Pläne vor.

Ein Bauer ernährt heutzutage im Schnitt 140 Menschen mit hochwertigen Lebensmitteln. Er erzeugt aber auch nachhaltige Energie und pflegt die Landschaft. Da die Märkte allein diese Leistungen nicht ausgleichen, bekommen die Bauernfamilien pro Quadratmeter im Jahr rund 3 Cent von der EU. Diese Zahlungen sind ein Ausgleich für die Mehrkosten der Bauern durch die hohen europäischen Standards bei Verbraucherschutz, Tierhaltung und Umweltschutz. Im internationalen Vergleich ist die landwirtschaftliche Produktion in Europa nach einer Studie der TU München-Weihenstephan pro Hektar rund 300 bis 1500 Euro teurer.

Ob diese Mehrkosten auch in Zukunft ausgeglichen werden und welche Bedingungen die Bauernfamilien künftig dafür erfüllen müssen, darüber wird in Brüssel derzeit viel beraten. Auch wenn einige Ideen von Agrarkommissar Dacian Cioloş schon länger die Runde machen, gibt es erst kommenden Mittwoch konkrete Antworten. Dann präsentiert die EU-Kommission ihre Pläne für 2014 bis 2020.

Bislang ist vor allem vom geplanten Greening die Rede. Das sieht vor, dass die Bauern auf einem Teil ihrer Ackerfläche keine Lebens- oder Futtermittel mehr anbauen dürfen. Das kommt einer zwangsweisen Stilllegung von rund 105.000 Hektar gleich - allein in Bayern. "Angesichts des ohnehin schon maßlosen Flächenverbrauchs muss die EU-Kommission ihre Pläne in diesem Bereich zurücknehmen. Gerade kleinere Betriebe und Milchbauern mit hohem Grünlandanteil tun sich schwer, diese Anforderungen umzusetzen", sagt Hans Müller, Generalsekretär des Bayerischen Bauernverbandes.

Außerdem fordert Generalsekretär Müller, dass sich die Direktzahlungen auch in Zukunft deutlich auf das Einkommen der bayerischen Bauernfamilien auswirken müssten, das in den letzten drei Wirtschaftsjahren mit rund 1650 Euro Bruttomonatslohn ohnehin schon eher dürftig gewesen sei. Die Zahlungen der EU sind dabei schon berücksichtigt und machen rund 50 Prozent aus. Was auf keinen Fall passieren sollte, ist, dass die EU-Kommission den Bauernfamilien noch mehr Bürokratie und Auflagen aufbürdet.

Quelle und Kontaktadresse:
Bayerischer BauernVerband (BBV), Körperschaft des öffentlichen Rechts Pressestelle Max-Joseph-Str. 9, 80333 München Telefon: (089) 558730, Telefax: (089) 55873505

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