Pressemitteilung | Caritas Behindertenhilfe und Psychiatrie e.V. (CBP)

Für gesellschaftliche Solidarität - CBP gedenkt der Opfer des Nationalsozialismus

(Berlin) - Der Bundesverband Caritas Behindertenhilfe und Psychiatrie e. V. (CBP) gedenkt den Opfern der "Euthanasie"-Verbrechen im Nationalsozialismus. Der CBP mahnt, dass es heute mehr denn je die Solidarität der gesamten Gesellschaft braucht und der zunehmenden Spaltung entgegengewirkt werden muss, die zuletzt durch die Corona-Pandemie sichtbar wurde.

Die Nationalsozialisten planten 1940-1941 im Rahmen der "T4-Aktion" die systematische Zwangssterilisierung und Tötung von Menschen mit geistigen Behinderungen oder psychischen Erkrankungen. Mehr als 300.000 Menschen mit Behinderungen oder psychischen Erkrankungen fielen der menschenverachtenden Ideologie unter der NS-Herrschaft zum Opfer. Weitere 350.000 Menschen wurden auf der Grundlage des NS-Gesetzes zur Verhütung erbkranken Nachwuchses zwischen 1933 und 1945 zwangsweise sterilisiert.

"Die grausamen Verbrechen im Nationalsozialismus an Menschen mit Behinderung und psychischen Erkrankungen dürfen sich nie wiederholen. Menschen mit Behinderung, deren Angehörige und die unterstützenden Einrichtungen und Dienste müssen mitten in der Gesellschaft stehen, damit immer bewusst bleibt: Nur über Vielfalt gelingen Demokratie und Inklusion und wird Gewalt gegen vermeintlich "Andere" verhindert", betont Johannes Magin, 1. Vorsitzender des CBP. "Mit den Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie hat Deutschland erhebliche Rückschritte in Bezug auf Inklusion gemacht. Risikogruppen, zu denen viele Menschen mit Behinderung gehören, wurden vom gesellschaftlichen Leben ausgeschlossen. Viel zu oft hatten sie in den letzten Monaten bei den sinnvollen Maßnahmen wie Testungen und Impfungen eine geringe Priorität oder wurden schlicht vergessen."

Quelle und Kontaktadresse:
Caritas Behindertenhilfe und Psychiatrie e.V. (CBP) Kerstin Tote, Referentin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Reinhardtstr. 13, 10117 Berlin Telefon: (030) 284447-822, Fax: (030) 284447-828

(ds)

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