Pressemitteilung | DIHK - Deutscher Industrie- und Handelskammertag e.V.

Fußball-WM und Wirtschaft: And the Winner is: ...Deutschland!

(Berlin) - Die Welt zu Gast bei Freunden! Der Anstoß am 09. Juni 2006 zur Fußball-WM 2006 freut nicht nur Fans, sondern auch die Wirtschaft. Eine aktuelle DIHK-Umfrage bei mehr als 25.000 Unternehmen zeigt: Viele Branchen, die Geschäfte im Zusammenhang mit der WM machen, sind zuversichtlich. Der DIHK rechnet mit einem WM-bedingten BIP-Zusatzwachstum von einem Drittel Prozentpunkt, so dass die deutsche Wirtschaft im WM-Jahr immerhin um zwei Prozent zulegen kann. Dies schafft 60.000 Arbeitsplätze zusätzlich – von denen immerhin 20.000 längerfristig bestehen bleiben könnten.

Konjunktursorgenkind Bau hat den Anstoß

Schon im WM-Vorfeld wurden fast 6 Mrd. € in Infrastruktur und Stadien gesteckt. In den Spielstättenregionen bekundet immerhin jedes fünfte Bauunternehmen, dass es von der Auftragsvergabe an WM-Infrastruktur profitiert hat. Die langjährige Talfahrt beim deutschen Baugewerbe ist - wohl auch bedingt durch dieses sportliche Großereignis – erstmal gestoppt. Die Geschäftslage im Bau zeigt sich unter allen Wirtschaftszweigen binnen eines Jahres sogar am stärksten verbessert.

Viele Dienstleister spielen Tempofußball

Vor allem Dienstleister spüren Kraft in den Beinen. Drei Beispiele: Die Werbewirtschaft profitiert von den zahlreichen Werbekampagnen mit dem ledernen Rund vor und während der WM. Aktuell bewerten 41 Prozent ihre Lage als gut, nur 10 Prozent als schlecht. Infolgedessen deuten auch die Beschäftigungspläne der Werbebranche auf eine größere Mannschaftsstärke hin: 27 Prozent planen Aufstockung, nur 9 Prozent Reduktion. Das Sicherheitsgewerbe wird die vielen Public-Viewing-Events, Fan-Dörfer sowie Sportereignisse absichern. Infolge gestiegener Aufträge beurteilt die Sicherheitswirtschaft ihre Geschäftslage deshalb deutlich besser als noch zuletzt. Viele Tourismusbetriebe decken ihren erhöhten Beschäftigungsbedarf über Zeitarbeit ab. Auch hier legen Geschäftserwartungen und die Beschäftigungspläne zu.

Tourismus und Handel machen das Tor

Zur WM werden eine Million ausländische und mehr als zwei Millionen inländische Fans erwartet. Für die Gastbetriebe bedeutet das: Bundesweit rechnen 29 Prozent mit besseren Geschäften, nur 23 Prozent mit schlechteren. In den Spielstättenregionen sind die Erwartungen noch höher: 34 Prozent optimistischen Unternehmen stehen nur 19 Prozent pessimistische Stimmen gegenüber. Die überdurchschnittlich gestiegenen Erwartungen führen auch zu mehr Beschäftigung: 87 Prozent werden in WM-Regionen ihr Personal halten oder ausbauen, in den anderen Regionen liegt der Wert immerhin bei 82 Prozent. Dass Fußball die Konsumneigung erhöht, hat schon die WM 1998 gezeigt. Im zweiten Quartal – also während der WM – verzeichnete der Ausrichter Frankreich einen außerordentlich hohen Zuwachs beim Privatkonsum. Auch hierzulande steigert die Aussicht auf Konsum der WM-Fans die Stimmung im Ernährungsgewerbe und im Einzelhandel: Jeweils 29 Prozent rechnen mit besseren Geschäften, nur 13 Prozent bzw. 20 Prozent mit schlechteren.

Nach dem Spiel ist vor dem Spiel

In spätestens vier Wochen reisen Teams und Fans wieder ab. Dies bedeutet jedoch keinen Abpfiff für positive wirtschaftliche Auswirkungen: Erstens bleibt die verbesserte Infrastruktur bestehen. Zweitens kann aus der WM ein Imagegewinn für den Standort und seine Produkte resultieren – wenn wir uns als weltoffener und freundlicher Gastgeber präsentieren. Vier Wochen lang blickt fast die ganze Welt auf Deutschland. Die binnenorientierte Branchen wie das Tourismusgewerbe erhoffen einen positiven Nachhalleffekt. Jetzt muss Deutschland nur noch gewinnen.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Industrie- und Handelskammertag (DIHK) Ulrike Regele Breite Str. 29, 10178 Berlin Telefon: (030) 20308-2104, Telefax: (030) 203081000

(bl)

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