Pressemitteilung | Deutscher Verband Tiernahrung e.V. (DVT) - Hauptgeschäftsstelle

Futtermittelbranche fordert: Klare Zuweisung der Verantwortlichkeiten statt pauschaler Verunglimpfung

(Bonn) - Vor dem Hintergrund des aktuellen Dioxin-Falls wehrt sich der Deutsche Verband Tiernahrung e. V. (DVT) gegen eine pauschale Beschuldigung der gesamten Futtermittelbranche. Geschäftsführer Bernhard Krüsken dazu: "In diesem Fall liegen eindeutige Regelverstöße vor. Es kann nicht sein, dass die komplette Branche darunter zu leiden hat, wenn einige wenige Unternehmen auf den vorgelagerten Stufen ihre Hausaufgaben nicht gemacht haben." Die Aufklärung nicht erfüllter Sorgfaltspflichten bei Herstellern, Händlern und Verarbeitern der belasteten Fettsäuren sind Gegenstand behördlicher Ermittlungen; Leidtragende sind Landwirte und Futtermittelhersteller.

"Wir müssen zu einer klaren Trennung zwischen der Lebensmittelkette einerseits und Risikoprozessen in der Oleochemie kommen. Hier darf es keine Berührungspunkte geben", so der DVT. Weiter besteht die Branche auf einer Klarstellung bezüglich der Verantwortung eines Herstellers, der Kenntnis über die Verwendung seiner Produkte in der Tierernährung hat. Schließlich fordert der DVT, flankierend zu den Sicherungsmaßnahmen in der Futtermittelkette industrielle Dioxinquellen konsequenter als bisher zu eliminieren, um die immer wiederkehrenden Einträge in Lebens- und Futtermittel zu begrenzen.

Der Fund unerwünschter oder verbotener Stoffe hat in früheren Jahren zu mehreren Vorfällen geführt, die in der Öffentlichkeit pauschal unter dem Begriff "Futtermittelkrisen" genannt wurden. Auch im aktuellen Fall zeigt sich, dass wie in allen Fällen die Rohwaren mit unerwünschten oder auch verbotenen Stoffen belastet waren, die dann zur direkten Verfütterung an die Landwirtschaft oder aber zur Weiterverarbeitung an Mischfutter- oder Lebensmittelhersteller abgegeben wurden. In der Futtermittelherstellung selbst können prozessbedingt unerwünschte Stoffe nach heutiger wissenschaftlicher Kenntnis praktisch nicht entstehen. Im Rahmen der Eingangskontrollen werden risikoorientierte Untersuchungen der Rohwaren durchgeführt. Bei der Vielzahl unerwünschter und verbotener Stoffe muss für jeden Inverkehrbringer und Hersteller von Rohwaren für Lebens- und Futtermittel der Grundsatz gelten: Jedes Glied in der Kette ist für sein Produkt verantwortlich:
Die Futtermittelbranche absolviert dem DVT zufolge seit Jahren ein umfangreiches Dioxin-Monitoring. Alleine die QS-Systemteilnehmer in der Stufe Futtermittel haben im Jahr 2010 ca. 4.000 Dioxin-Analysen in Rohstoffen und Fertigwaren durchgeführt. Hinzu kommen weitere Eigenkontrollen sowie die Aktivitäten der amtlichen Futtermittelüberwachung. Den Vorwurf, die Branche sei in Sachen Dioxin-Kontrolle untätig, weist der DVT entschieden zurück.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Verband Tiernahrung e.V. (DVT) Pressestelle Beueler Bahnhofsplatz 18, 53225 Bonn Telefon: (0228) 97568-0, Telefax: (0228) 97568-68

(mk)

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