Pressemitteilung | Bund der Deutschen Landjugend e.V. (BDL)

Ganztagsschule für die Eltern? / BDL mahnt Wechsel des Blickwinkels an

(Berlin) - „Wie eine repräsentative Umfrage zeigt, sind 80 Prozent der Befragten dafür, dass alle Eltern die Chance haben sollen, ihre Kinder auf eine Ganztagsschule zu schicken. Eine runde Aussage. Weniger rund ist allerdings die Aussage des Bundesbildungsministeriums, die darin eine klare Bestätigung ihres Ganztagsschulprogramms sieht. Denn die Kinder und Jugendlichen sind es, für die eine Bildungsreform gemacht werden sollte, nicht deren Eltern“, so Dajana Gillmaier, stellvertretende Vorsitzende des Bundes der Deutschen Landjugend (BDL).

Der BDL will nicht das Ganztagsschulprogramm kritisieren, sondern wundert sich nur über den Blickwinkel des Ministeriums. Die Eltern haben ganz klare Vorteile durch Ganztagsschulen. Sie werden entlastet, für sie werden Beruf und Familie besser vereinbar. Aber ist die Ganztagsschule auch für die Kinder und Jugendlichen gut? Das ist doch die Frage. Ziel schulischer Betreuungs- und Bildungsangebote müssen doch die Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen sein. Ganztagsangebote – ob optional oder verpflichtend – lassen sich wie alle bildungspolitischen Entscheidungen nur dadurch begründen, dass sie im Interesse der besseren Entfaltung und Entwicklung von Kindern und Jugendlichen liegen.

In seinem Positionspapier „Ganztagsschulen – Garanten für eine gute Bildung“ benennt der BDL die Faktoren, die für den Erfolg einer betreuten Ganztagsschule unabdingbar sind. Die Berücksichtigung der Besonderheiten von Jugendlichen im ländlichen Raum ist einer davon.

Außerdem, das ist dem BDL sehr wichtig, dürfen Ganztagsschulen nicht die außerschulischen Bildungsangebote und das Engagement Jugendlicher im außerschulischen Raum verdrängen. Im Positionspapier weist der Verband deshalb insbesondere auf die Bedeutung dieser außerschulischen Räume für die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen hin. Nur durch eine gute Bildung in- und außerhalb der Schule werden sie optimal auf das Leben in Beruf und Gesellschaft vorbereitet.

„Der Fokus bildungspolitischer Entscheidung muss auf diejenigen ausgerichtet sein, die es betrifft. Im Falle des Ganztagsschulkonzeptes sind das die Kinder und Jugendlichen. Die Auswirkungen auf die Eltern sollten bei solchen Entscheidungen immer zweitrangig sein“, so die stellvertretende BDL-Vorsitzende Gillmaier.

Quelle und Kontaktadresse:
Bund der Deutschen Landjugend im Deutschen Bauernverband e.V., Haus der Land- und Ernährungswirtschaft e.V. Claire-Waldof-Str. 7, 10117 Berlin Telefon: 030/31904-253, Telefax: 030/31904-206

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