GAP nach 2027: Verbände kritisieren rückwärtsgewandten Reformvorschlag
(Freising) - Der aktuell auf EU-Ebene sowie innerhalb der Bundesregierung und der Bundesländer diskutierte Vorschlag der Europäischen Kommission zur Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) nach 2027 stößt auf breite Ablehnung. Rund 40 Verbände aus Landwirtschaft, Natur-, Verbraucher- und Tierschutz sowie aus der Entwicklungszusammenarbeit üben in einer gemeinsamen Stellungnahme deutliche Kritik an den Plänen.
Ein großer Kritikpunkt ist das nahezu vollständige Fehlen einer Weiterentwicklung der Gemeinsamen Marktorganisation (GMO).
„Die EU-Kommission setzt damit eine Politik fort, die sich im Wesentlichen auf die Verteilung von Agrargeldern beschränkt - ohne echte strukturelle Verbesserungen. Eine Politik, die einfach nur ein „Weiter so wie bisher“ verfolgt“, kritisiert BDM-Sprecher Hans Foldenauer und widerspricht damit klar der Darstellung von Antje Frehse, Leiterin der Abteilung für EU-Angelegenheiten, Gemeinsame Agrarpolitik, Internationale Zusammenarbeit und Welternährung im BMLEH, die von einer im Sinne der Bäuerinnen und Bauern erfolgreichen Agrarpolitik spricht, die es fortzusetzen gelte.
„Im Bundesagrarministerium sind scheinbar die Inhalte mehrerer Gutachten und Sektoruntersuchungen nicht angekommen“, stellt Foldenauer fest. „Diese belegen ein massives Marktungleichgewicht zu Ungunsten der Landwirtschaft sowie die marktbeherrschende Position unter anderem der Lebensmittelhersteller.“
„Von einer Agrarpolitik im Sinne der Landwirtschaft kann auch angesichts eines Durchschnittsalters der Betriebsleitungen von 57 Jahren und eines Anteils von lediglich 12 Prozent unter 40-Jähriger keine Rede sein“, so Foldenauer weiter.
„Die angestrebte globale Wettbewerbsfähigkeit ist mit einem Beharren auf den Erhalt von Agrargeldern in den vergangenen 35 Jahren nicht erreicht worden - und wird auch in Zukunft nicht zu erreichen sein“, zeigt sich BDM-Sprecher Hans Foldenauer überzeugt. „Wenn das derzeitige Haushaltsbudget für die Landwirtschaft auch nur ansatzweise erhalten bleiben soll, muss die Vergabe von Mitteln zwingend an klar definierte Leistungen geknüpft werden, die die Bäuerinnen und Bauern für Klima-, Natur-, Umwelt- und Tierwohlleistungen erbringen.“
Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband Deutscher Milchviehhalter e.V. (BDM), Hans Foldenhauer, Pressesprecher(in), Gutenbergstr. 7-9, 85354 Freising, Telefon: 08161 5384730
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