Gaspreise weiter auf Rekordniveau
(Hannover) - Der Bundesverband der Energie-Abnehmer e. V. (VEA), Hannover, stellt in seinem aktuellen Erdgaspreisvergleich (Stand: Oktober 2001) eine weitere Verteuerung von Erdgas fest. In den letzten zwölf Monaten sind die Gaspreise um sechs Prozent gestiegen. "Auch weiterhin müssen die Verbraucher für den Erdgasbezug tief in die Tasche greifen", so Dr. Volker Stuke, Geschäftsführer des VEA.
"Zu Beginn der Heizperiode sind die Gaspreise auf Rekordniveau. Gegenüber dem bereits sehr hohen Vorjahresniveau sind die Preise nochmals gestiegen. Das belegt deutlich, dass von Wettbewerb auf dem Gasmarkt auch drei Jahre nach der Marktöffnung noch nicht die Rede sein kann."
Die aktuelle VEA-Studie, an der sich 40 Versorgungsunternehmen beteiligt haben, bringt signifikante Unterschiede zwischen den Anbietern zum Vorschein. Beim günstigsten Anbieter, der EWE in Oldenburg, kostet das Erdgas 4,6 Pf/kWh. Beim teuersten Lieferanten, den Stadtwerken Hagen, sind es 30 Prozent mehr, nämlich 6,0 Pf/kWh. Preisbestimmendes Element beim Erdgas ist nach wie vor die Anbindung an den Erdölpreis. Das Erdgaspreisniveau ist an die Entwicklung der Heizölpreise gekoppelt. Daher steht bereits heute fest, dass zum Beginn des nächsten Jahres Erdgas nochmals um knapp 2 Prozent teurer wird.
"Von der Liberalisierung ist auf dem Gasmarkt so gut wie nichts zu spüren. Die Preise ziehen immer mehr an, und es ist für Industriekunden nahezu unmöglich, Wettbewerbsangebote einzuholen", so Stuke. Ursache für den mangelhaften Wettbewerb ist trotz Verbändevereinbarung immer noch kein diskriminierungsfreier Netzzugang. "Wir sehen nicht, dass sich daran in absehbarer Zeit etwas ändern könnte. Nur eine Regulierungsinstanz würde den abgeschotteten Gasmarkt aufbrechen. Unser Preisvergleich bestätigt die Richtigkeit dieser Forderung."
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Bundesverband der Energie-Abnehmer e.V. (VEA)
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