Pressemitteilung | Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer im Deutschen Beamtenbund (GDL)

GDL lehnt Holdingmodell der Kapitalprivatisierung der Deutschen Bahn ab

(Frankfurt am Main) - Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) lehnt das Holdingmodell der Kapitalprivatisierung der Deutschen Bahn ab. Dies machte der GDL-Bundesvorsitzende Manfred Schell am 9. April 2008 in einer von den drei Oppositionsfraktionen im Deutschen Bundestag FDP, Bündnis 90/Die Grünen sowie Die Linke organisierten öffentlichen Anhörung der Fachverbände zur Teilprivatisierung der Deutsche Bahn in Berlin noch einmal deutlich.

Dieses Modell sieht vor, dass sich private Investoren mit bis zu 49,9 Prozent an einer Verkehrs- und Logistikholding, die sowohl den Personenverkehr als auch die Logistik und den Güterverkehr umfasst, beteiligen können. Die Eisenbahninfrastruktur, zu der neben dem Schienennetz beispielsweise auch Bahnhöfe gehören, würde wie bisher beim Bund verbleiben. Ihm obliegt ohnehin nach dem Grundgesetz die Verantwortung für die Eisenbahninfrastruktur. „Von daher hat der Bund als Eigentümer vor jeglicher Privatisierung zu definieren, welche Bahn wir in unserem Land haben wollen und welche Infrastruktur dazu notwendig ist“, so der GDL-Bundesvorsitzende und weiter: „Die GDL befürchtet, dass bei einer Beteiligung von Investoren an den Transportsparten der DB der Renditedruck noch stärker steigt und die Beschäftigten die Leidtragenden einer entsprechenden Kapitalprivatisierung sein werden.“ So sei bereits jetzt absehbar, dass die aus Sicht der Kapitalgeber ertragsschwachen Strecken oder Verkehre früher oder später stillgelegt beziehungsweise eingestellt werden. „Dies führt zu einem Verlust von weiteren Arbeitsplätzen im Unternehmen, was wir als GDL natürlich verhindern wollen“, so Schell und weiter: „Einmal ganz davon abgesehen, dass wir die DB derzeit für nicht börsenfähig erachten, leuchtet uns auch nicht ein, warum sich private Kapitalgeber überhaupt an der DB beteiligen müssen.“ So vertritt die GDL die Auffassung, dass die DB ihre Position im nationalen und internationalen Wettbewerb auch ohne Börsengang ausbauen kann. Mit der nachgewiesenen Leistungsbereitschaft der Eisenbahner und unter Ausschöpfung ihrer eigenen Potenziale ist dies ohne Weiteres möglich.

Quelle und Kontaktadresse:
Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer im Deutschen Beamtenbund (GDL) Gerda Seibert, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Baumweg 45, 60316 Frankfurt am Main Telefon: (069) 405709-0, Telefax: (069) 405709-40

(tr)

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