Pressemitteilung | Gewerkschaft der Polizei (GdP)

GdP-Frauen fordern stärkeres Engagement gegen Frauenhandel und Zwangsprostitution

(Berlin) - Ein stärkeres Engagement gegen Frauenhandel und Zwangsprostitution fordert die Bundesfrauengruppe der Gewerkschaft der Polizei (GdP) anlässlich des heutigen (08. März 2006) Weltfrauentages. „Menschenhandel und Zwangsprostitution sind schwere Menschenrechtsverletzungen. Hunderttausende Frauen werden im Netz krimineller Banden misshandelt und sexuell ausgebeutet“, mahnt Anne Müller, die als Vorsitzende der GdP-Bundesfrauengruppe rund 36.700 weibliche Polizeibeschäftigte vertritt.

Ermittlungen im Deliktsbereich Menschenhandel seien besonders schwierig, zeit- und personalintensiv. Häufig fehlten Sachbeweise und es seien verdeckte Maßnahmen notwendig. Auch das Anpassungsverhalten der Täter, die Vielzahl an Tatverdächtigen und Opfern und die Dauer der Verfahren erschwerten der Polizei die Arbeit.

„Kontrollen im Rotlichtmilieu erbringen regelmäßig entsprechende Verdachtsmomente. Tatsächlich aber sind viele Polizeidienststellen aus Personalmangel nicht in der Lage, regelmäßig Initiativ-Ermittlungen durchzuführen. Das muss durch die Einrichtung von Schwerpunktdienststellen mit einer angemessenen personellen Ausstattung geändert werden“, fordert Müller.

Die Frauenvorsitzende wies zudem auf die zentrale Rolle der Opfer in der Bekämpfung von Menschenhandel und Zwangsprostitution hin: „Die Frauen sind unverzichtbare Zeuginnen. Sie brauchen eine verlässliche medizinische und psychosoziale Betreuung. Um Ermittlungsverfahren erfolgreich führen zu können, muss die Zusammenarbeit von Polizei und Fachberatungsstellen durch Kooperationsverträge abgesichert werden.“

Die GdP-Frauengruppe, so Anne Müller, habe sich mit eigenen Aktionen in Bund und Ländern der Kampagne „Abpfiff“ des Deutschen Frauenrates am internationalen Frauentag angeschlossen.

Quelle und Kontaktadresse:
Gewerkschaft der Polizei - Bundesgeschäftsstelle (GdP) Rüdiger Holecek, Pressesprecher Stromstr. 4, 10555 Berlin Telefon: (030) 3999210, Telefax: (030) 399921200

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