Pressemitteilung | Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV)

GDV plädiert für leichten Marktzugang für Versicherer in Indien

(Berlin) - Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) plädiert anlässlich der in dieser Woche beginnenden Sitzungsperiode des indischen Parlaments für eine rasche Lockerung der Kapitalbeschränkungen für ausländische Versicherer. "Die weitere Öffnung des Versicherungsmarktes ist ein wichtiger Prüfstein, wie ernst die Regierung die Liberalisierung der Wirtschaft nimmt", sagte Jörg von Fürstenwerth, Vorsitzender der Hauptgeschäftsführung des GDV. Die bestehende Beteiligungsgrenze von 26 Prozent behindere den Markteintritt ausländischer Anbieter.

Der GDV unterstützt damit den Vorstoß des internationalen Versicherungsverbandes Global Federation of Insurance Associations (GFIA). GFIA-Präsident Frank Swedlove hat in dieser Woche in einem Brief an Indiens Premierminister Manmohan Singh um dessen Unterstützung für eine rasche Verabschiedung der sogenannten Indian Insurance Law Amendment Bill geworben. Das Gesetzesvorhaben, das bereits vom Kabinett gebilligt wurde, sieht vor, die Beteiligungsgrenze für ausländische Versicherer an indischen Anbietern von 26 auf 49 Prozent anzuheben. Ferner soll es Rückversicherern ermöglicht werden, Niederlassungen in Indien zu gründen. "Die Verabschiedung des Gesetzes wäre ein starkes Signal an die internationale Gemeinschaft, dass Indien offen für Geschäfte ist", so Swedlove. Eine Anhebung der Beteiligungsquote würde engere Kooperationen ermöglichen und zu einem spürbaren Zufluss von ausländischem Kapital führen.

Auch unter deutschen Versicherern gibt es global aufgestellte Unternehmen, die als Partner bereitstehen. "Eine Öffnung des indischen Marktes ist für sie von strategischer Bedeutung", sagte von Fürstenwerth. Er erinnerte zugleich an die Gespräche im Rahmen der 2. deutsch-indischen Regierungskonsultationen im April dieses Jahres in Berlin. Damals hatte sich Premierminister Singh zu einer weiteren Liberalisierung des Versicherungssektors bekannt. "Die indische Regierung muss ihren Worten nun Taten folgen lassen", sagte von Fürstenwerth.

Indien zählt mit seinen rund 1,2 Milliarden Menschen zu den wichtigsten Wachstumsmärkten. Der Versicherungssektor ist selbst im Vergleich mit anderen Schwellenländern jedoch noch schwach entwickelt. So lag das Prämienaufkommen 2012 bei umgerechnet 53 US-Dollar pro Kopf. In China liegt der entsprechende Wert bei 179 US-Dollar, Brasilien kommt auf 414 US-Dollar.

Quelle und Kontaktadresse:
Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) Pressestelle Wilhelmstr. 43 / 43 G, 10117 Berlin Telefon: (030) 20205000, Fax: (030) 20206000

(cl)

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