Pressemitteilung | Zentralverband des Deutschen Baugewerbes e.V. (ZDB)

Gedrückte Stimmung zum Jahresende

(Berlin) - Die Betriebe bezeichnen ihre Geschäftslage im Monat November vorrangig als unbefriedigend. Im Vergleich zum Vormonat nahm diese Bewertung bei den westdeutschen Betrieben, die im Hochbau tätig sind, zu. Die westdeutschen Tiefbaubetriebe fielen in ihrer kritischen Einschätzung dagegen nicht nochmals ab. In den neuen Ländern ist das Urteil der Betriebe mit "unbefriedigend" nahezu einhellig. Das ergab die monatliche Umfrage des Zentralverbandes des Deutschen Baugewerbes (ZDB) unter seinen Mitgliedsbetrieben für den Monat November 2001.

Rückgänge in der Baunachfrage sind generell zu verzeichnen. Allerdings wird in Westdeutschland für den Wirtschaftsbau ein überwiegend gleichbleibendes Ordervolumen angegeben. Bisher nicht verbrauchte Mittel der öffentlichen Hand kamen Aufträgen im Straßenbau und auch im öffentlichen Hochbau Westdeutschlands zugute. Die Aufträge für den Wohnungsbau fielen schwächer als im Vormonat aus. In den neuen Ländern meldeten nur vereinzelt Tiefbaubetriebe eine gleichbleibende Baunachfrage. Überwiegend gingen weniger Aufträge ein.

Die Bautätigkeit fiel gegenüber dem Vormonatsniveau kaum ab. Ein etwas schwächeres Volumen ist aus Meldungen westdeutscher Betriebe für den Bereich des Wohnungsbaus sowie ostdeutscher Hochbaubetriebe abzuleiten. Schwierigkeiten der kontinuierlichen Produktionsdurchführung resultieren vor allem aus Finanzierungsproblemen. Immer häufiger werden von den Baubetrieben in Auseinandersetzungen mit dem Bauherren die Gerichte eingeschaltet. In regional unterschiedlichem Ausmaß behinderten im November auch ungünstige Witterungsbedingungen die Produktion. Die Beschäftigtenzahl wurde weitgehend gehalten. Allerdings führen ausgeprägte Auftragsschwächen in den betroffenen Betrieben zu einer Reduzierung der Belegschaft.

Die Baupreise verharren auf ihrem nach wie vor niedrigen Niveau. Meldungen über nochmals nachgebende Preise blieben im Westen wie im Osten nicht aus.

Die Investitionsmaßnahmen sind auch gegen Ende des Jahres vorrangig Ersatzbeschaffungen. Angesichts der Auftragssituation und des Auslastungsniveaus der Geräte besteht kein Erweiterungsbedarf. Für die westdeutschen Baubetriebe ergibt sich eine durchschnittliche Geräteauslastung von 55 %. In Ostdeutschland konnten die wichtigen Ausrüstungen im Durchschnitt zu 50 % genutzt werden. Gegenüber dem Vormonat hat sich bis auf den Tiefbau in Westdeutschland das Niveau um etwa 5 Prozentpunkte verringert.

Die kurzfristigen Erwartungen der westdeutschen Baubetriebe bleiben verhalten und haben sich nicht stärker eingetrübt. Häufig negativ fallen die Erwartungen zur weiteren Auftragsentwicklung aus. Die ostdeutschen Betriebe gehen gegenwärtig von einer generell ungünstigen Entwicklung aus. Sowohl bei den Aufträgen als auch bei den Preisen und Geschäften wird in den nächsten drei Monaten mit einer Verschlechterung der augenblicklichen Situation gerechnet.

Quelle und Kontaktadresse:
Zentralverband des Deutschen Baugewerbes (ZDB) Kronenstr. 55-58 10117 Berlin Telefon: 030/203140 Telefax: 030/20314419

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