Pressemitteilung | Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union in ver.di (dju)

Gegen Gewalt und Zensur - Stand up for Journalism

(Berlin) - Weltweit mehr als 1000 Journalisten, Kameraleute und redaktionelle Mitarbeiter haben seit 1996 ihre Berufsausübung mit dem Leben bezahlt. Allein im vergangenen Jahr waren 168 Opfer zu beklagen. Im zu Ende gehenden Jahr gibt es bereits 161 Tote.

Mehr als 200 Journalisten, redaktionelle Mitarbeiter und Online-Dissidenten wurden seit Jahresbeginn wegen ihrer unbequemen Recherchen, Berichte und Kommentare inhaftiert. Haft wird dabei regelmäßig unter Vorwänden wie angebliche Steuervergehen, Spionage oder Beschädigung des nationalen Ansehens der Nation angeordnet.

Ermordung und Inhaftierung dienen als Instrumente der Zensur und als Einschüchterung anderer Journalisten und kritischer Medien.

Aus Sicht der Deutschen Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju) und des Fachbereichs Medien in ver.di muss mehr geschehen, als das Zahlenwerk der brutalen Formen von Zensur mit Bestürzung und Trauer zur Kenntnis zu nehmen. „ Als Vermächtnis der Opfer und als Ausdruck einer kulturellen, demokratischen Globalisierung müssen weltweite Standards für Medien- und Meinungsfreiheit durchgesetzt werden“, sagt der stellvertretende Vorsitzende der dju, Manfred Protze.

Im Rahmen einer gemeinsamen Aktion der Europäischen Journalisten-Vereinigungen rufen die Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju) und die Fachgruppe Medien in ver.di alle Kolleginnen und Kollegen zu einer bundesweiten fünf-minütigen Arbeitsunterbrechung am Montag den 5. November auf. Die Zeit von 10:55 bis 11:00 Uhr soll dem Gedenken der getöteten und der öffentlichen Unterstützung für inhaftierten Berufskollegen gewidmet sein.

Die Medieneigentümer und die Intendanten bitten wir, die Solidar-Aktion zu unterstützen. Wir fordern sie zugleich auf, eine angemessene Selbstschutzausbildung für Berichterstatter und Assistenzkräfte in Krisengebiete zu gewährleisten.

Mit der Aktion werden die Regierungen in aller Welt aufgefordert, Journalisten und ihre Assistenten aktiv zu schützen, ohne in die freie Berichterstattung einzugreifen . Sie werden zugleich aufgefordert, Straftaten gegen Journalisten und Medienmitarbeiter konsequent zu verfolgen und die Täter dingfest zu machen. Die Bundesregierung fordern wir auf, in allen Staaten darauf zu dringen, dass deutsche Korrespondenten ebenso wir Ortskräfte aktiv geschützt werden.

Das Zweiten Deutsche Fernsehen ist dem Aufruf bereits gefolgt und wird mit eigenen Aktionen zur internationalen Solidarkampagne beitragen.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union in ver.di (dju), Bundesgeschäftsstelle Ulrike Maercks-Franzen, Bundesgeschäftsführerin Paula-Thiede-Ufer 10, 10179 Berlin Telefon: (030) 69560, Telefax: (030) 69563657

(tr)

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