Gegenwind im Pharmageschäft
(Frankfurt am Main) - Die deutsche Pharmaindustrie befindet sich auf den ersten Blick auf Wachstumskurs: Produktion, Preise und Umsatz lagen von Januar bis September deutlich höher als ein Jahr zuvor. Doch der positive Eindruck täuscht. Der kräftige Zuwachs bei Umsatz und Produktion resultiert vor allem aus den ersten Monaten des Jahres. Seither zeigen beide Kennziffern aber eine rückläufige Tendenz. Im Auslandsgeschäft sorgten zunächst Vorzieheffekte vor den jüngsten Zollerhöhungen für starke Impulse. Doch der Rückschlag folgte bereits im zweiten Quartal. Auch im Inland gingen die Umsätze zuletzt zurück. Diese Entwicklung schlägt sich auch im ifo-Geschäftsklimaindex nieder: Die Einschätzung der aktuellen Geschäftslage hat sich in den vergangenen Monaten deutlich verschlechtert und liegt mittlerweile im negativen Bereich.
Zudem blickt die Branche zunehmend pessimistisch in die Zukunft. Die Erwartungen sind im November regelrecht eingebrochen. Das gilt auch für das wichtige Exportgeschäft. Es läuft nicht rund: hohe Standortkosten, gestiegene Zölle im US-Handel und die Androhung weiterer Handelsbarrieren. Außerdem belasten die Bemühungen der US-Regierung, pharmazeutische Produktion ins eigene Land zu verlagern und internationale Preisunterschiede zu nivellieren, das Pharmageschäft. Hinzu kommt eine hohe Abhängigkeit von China und Indien bei Wirkstoffen sowie zunehmende Konkurrenz aus China bei innovativen Arzneien. Diese Faktoren bremsen die deutsche Pharmaproduktion und Investitionen im Inland. Kapitalströme könnten verstärkt in Richtung USA gelenkt werden.
VCI-Hauptgeschäftsführer Wolfgang Große Entrup betont: „Die Pharmaindustrie am Standort Deutschland steht massiv unter Druck. Wenn wir jetzt nicht handeln, verlieren wir Innovation, Wettbewerbsfähigkeit und unsere Spitzenposition in der Gesundheitswirtschaft. Wir brauchen eine Politik, die endlich liefert: Schluss mit Bürokratiewahnsinn aus Brüssel und Berlin. Nötig sind wettbewerbsfähige Rahmenbedingungen, die Forschung und Entwicklung pushen statt ausbremsen. Wir brauchen mehr Freiraum für Innovation, vom Labor bis zur Produktion. Nur so sichern wir die Zukunft Deutschlands und Europas als starke Gesundheitsstandorte und Treiber des medizinischen Fortschritts.“
Quelle und Kontaktadresse:
Verband der Chemischen Industrie e.V. (VCI), Mainzer Landstr. 55, 60329 Frankfurt am Main, Telefon: 069 2556-0
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