"Geld alleine reicht nicht, Qualität ist entscheidend" / "Vier-Milliarden-Programm für Ganztagsschulen "
(Frankfurt am Main) - Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) begrüßt das Ganztagsschulprogramm der Bundesregierung und appelliert an Länder und Kommunen, nicht beim Ausbau von Angeboten zweiter Klasse stehen zu bleiben. "Halbtagsschulen mit Suppenküche und anschließendem Verwahrungsangebot bringen uns nicht weiter. Im Interesse der Kinder und Jugendlichen brauchen wir pädagogische Konzepte, die den gesamten Tag sinnvoll nutzen", sagte GEW-Vorsitzende Eva-Maria Stange am Dienstag zur Jahresbilanz des "Vier-Milliarden-Programms für Ganztagsschulen", die Bundesbildungsministerin Edelgard Bulmahn (SPD) vorgelegt hat. Sie verlangte "rhythmisierte Ganztagskonzepte", in denen sich Lern- mit Entspannungs- und Bewegungsphasen abwechselten. In die Pläne seien auch außerschulische Angebote, insbesondere der Jugendhilfe einzubeziehen.
Stange forderte Länder und Kommunen auf, jetzt in ihren Bemühungen zum Ausbau von Ganztagsangeboten nicht nachzulassen. Dazu gehöre vor allem, ausreichend Personal für den veränderten Schulalltag zur Verfügung zu stellen. Die von der Bundesregierung bereit gestellten Gelder müssten auch tatsächlich in den Ausbau von Ganztagsangeboten investiert und dürften nicht zum Stopfen von Haushaltslöchern missbraucht werden. Die Bundesregierung, so die GEW-Chefin, solle das für Herbst in Aussicht gestellte Begleitprogramm "Ganztägig Lernen" der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung (DKJS) so schnell wie möglich starten.
"Die Halbtagsschule deutscher Prägung ist historisch überholt. In allen Ländern, die bei der Schulleistungsstudie PISA erfolgreich abgeschnitten haben, gibt es - ebenso wie in fast allen Staaten Europas - Ganztagsangebote ", sagte Stange. "Sie sind ein Schritt in Richtung zu mehr Chancengleichheit!" Ganztagsangebote ermöglichten eine individuellere Förderung der Kinder und Jugendlichen. Sie trügen dazu bei, die starke Abhängigkeit des Bildungserfolgs von der sozialen Herkunft der Schüler abzubauen.
Stange wies darauf hin, dass der Ausbau von Ganztagsangeboten auch eine wichtige gesellschafts- und familienpolitische Aufgabe sei. "Wenn Frauen sich darauf verlassen können, dass ihr Nachwuchs in einem verlässlichen Zeitrahmen qualitativ gute Bildung und Betreuung erhält, müssen sie ihren Beruf nicht aufgeben und werden sich für Kinder entscheiden", sagte die Gewerkschafterin. "Die Bundesrepublik ist deshalb gut beraten, endlich die rote Laterne in Sachen Ganztagsangebote abzugeben."
Quelle und Kontaktadresse:
Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW)
Reifenberger Str. 21, 60489 Frankfurt
Telefon: 069/78973-0, Telefax: 069/78973-201
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