Gemeinsames Konzept von Bund und Ländern für Studienfinanzierung
(Berlin) - Zu dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts über Studiengebühren, sagte DGB-Vorstandsmitglied Ingrid Sehrbrock am 26. Januar in Berlin: "Studiengebühren allein sind keine Lösung für die finanzielle Situation der Hochschulen. Sie leisten nur einen kleinen Beitrag (deutlich unter 10 Prozent) zu den Hochschulhaushalten. Außerdem sind sie bei den derzeitigen Studienbedingungen nicht zu rechtfertigen. Die personelle, sächliche und finanzielle Ausstattung ist so schlecht, dass die Einhaltung der sogenannten Regelstudienzeit erschwert wird.
Davon abgesehen verschärfen Studiengebühren die soziale Selektion im Bildungssystem. Die zusätzlichen Kosten werden vor allem Kinder aus einkommensschwachen Schichten davon abhalten, ein Studium aufzunehmen.
Wir lehnen außerdem ab, dass junge Menschen nach dem Studium mit einem Berg von Schulden aus BAföG- und Studiengebührendarlehen ins Berufsleben gehen müssen. An den Kosten darf kein Studium scheitern.
Bildung ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Das gilt für den Kindergarten wie für das Studium. Die Bildungskosten dürfen über die Studiengebühren nicht noch mehr privatisiert werden.
Wir brauchen nun ein gemeinsames Konzept von Bund und Ländern für die Studienfinanzierung. Dazu gehört auch eine BAföG-Strukturreform unter Einbeziehung der Leistungen des bisherigen Familienleistungsausgleiches insbesondere von Kindergeld und Kinderfreibeträgen."
Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Gewerkschaftsbund (DGB), Bundesvorstand
Henriette-Herz-Platz 2, 10178 Berlin
Telefon: 030/24060-0, Telefax: 030/24060324
Weitere Pressemitteilungen dieses Verbands
- Breites Bündnis: Zukunftsinvestitionen sichern – Schuldenbremse reformieren!
- DGB warnt vor weiterem Anstieg bei Menschen ohne Berufsabschluss – 8-Punkte-Programm für mehr Fachkräfte vorgelegt
- Die CDU-Kreistagsfraktion im Landkreis Barnim will eine Arbeitspflicht für Bürgergeld-Beziehende einführen - Sie setzt dafür offenbar auf die Stimmen der AfD - Der DGB Berlin-Brandenburg kritisiert beide Sachverhalte scharf