Genossenschaften in Europa rücken zusammen
(Bonn) - "Angesichts der Globalisierung und Liberalisierung des Handels sowie des Rückzugs der Politik aus ihrer Verantwortung für die Agrarmärkte gewinnt die kostenoptimierte, grenzüberschreitende Zusammenarbeit der Genossenschaften an Bedeutung. Mit Vollendung des Binnenmarktes und Einführung des Euros als gemeinsamer Währung rücken die bäuerlichen Selbsthilfeeinrichtungen mit ihrem breit gefächerten Betätigungsfeldern näher zusammen", erläutert Manfred Nüssel, Präsident des Deutschen Raiffeisenverbandes e. V. (DRV), in der Januar-Ausgabe der Fachzeitschrift Bankinformation/Genossenschaftsforum.
Nüssel setzt auf eine unternehmensorientierte Lobbyarbeit in Brüssel, wo die agrarpolitischen Weichen gestellt werden. Dort gilt es, die Themen Marktpolitik, Wettbewerbsrecht, Export- und Absatzförderung gezielt zu bearbeiten. Angesichts des wachsenden Stellenwerts des Europaparlaments, so Nüssel, hat der unmittelbare, frühzeitige Austausch mit den Abgeordneten in Straßburg Priorität. Darüber hinaus sieht der Präsident seitens des DRV Koordinierungsbedarf in Bezug auf das Engagement genossenschaftlicher Unternehmen in Mittel- und Osteuropa.
Durch die Mitarbeit in COGECA, dem Zusammenschluss der ländlichen Genossenschaften in der Europäischen Union, und vor allem bei der Integration der EU-Beitrittsländer erkennt Nüssel gute Chancen, marktwirtschaftliche und genossenschaftliche Strukturen weiter auszubauen. In diesem Transformationsprozess spielen die deutschen Genossenschaften eine wichtige Rolle.
In der Europäischen Union sind über 30 000 ländliche Genossenschaften mit mehr als 12 Millionen Mitgliedern tätig. Sie beschäftigen rd. 700 000 Menschen und erzielen einen addierten Jahresumsatz von ca. 300 Mrd. Euro (rd. 587 Mrd. DM).
Quelle und Kontaktadresse:
Pressekontakt:
DRV-PressestelleAdenauerallee 127, 53113 BonnTel.: 0228/106-367
Fax: 0228/106-266
Quelle: Deutscher Raiffeisenverbandes e.V.