Pressemitteilung | Deutscher Steuerberaterverband e.V. (DStV)

Geplante Befugniserweiterung für Bilanzbuchhalter / Gefahr für Mandanten und Steueraufkommen

(Berlin) - Jürgen Pinne, Präsident des Deutschen Steuerberaterverbands e.V. (DStV), sprach sich in seiner Eröffnungsansprache zum 29. Deutschen Steuerberatertag in Berlin vehement gegen die Absicht aus, Bilanzbuchhaltern die Befugnis zur selbstständigen Erstellung von Umsatzsteuervoranmeldungen einzuräumen. Dies ist im Rahmen des 8. Steuerberatungsänderungsgesetzes geplant.

Die Umsatzsteuer ist eine komplexe Steuer, deshalb können die Voranmeldungen nur bei fundierter Kenntnis der nationalen und internationalen Rechtsmaterie korrekt erstellt werden. Über dieses Wissen verfügen die Bilanzbuchhalter auf Grund ihrer Ausbildung jedoch nicht, führte Pinne aus. Fehlerhafte Umsatzsteuervoranmeldungen bedeuten eine Gefahr für das Steueraufkommen, denn die Finanzverwaltung ist auf Grund der Masse der Anmeldungen nicht in der Lage, die Richtigkeit der Anmeldungen in jedem Fall zu überprüfen. Zudem bleibt der Mandantenschutz auf der Strecke, so Pinne, denn die geplante Neuregelung schafft ohne Not einen Steuerberater 2. Klasse. Pinne rief dem Auditorium nochmals ins Gedächtnis, dass dies auch die Auffassung der vorherigen Bundesregierung war, die gerade aus Gründen des Verbraucherschutzes und zur Sicherung des Steueraufkommens den Bilanzbuchhaltern keine Befugniserweiterung einräumen wollte. Diese Überlegungen sind auch heute noch richtig und dürfen nicht beiseite geschoben werden, appellierte Pinne an die anwesenden Politiker.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Steuerberaterverband e.V. (DStV) Annette Theobald, Referentin, Presseabteilung Littenstr. 10, 10179 Berlin Telefon: (030) 278762, Telefax: (030) 27876799

(bl)

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