Pressemitteilung | Deutsches Verkehrsforum e.V. (DVF)

Geschäftsführer Thomas Hailer zum Enegiegipfel: Verkehrswirtschaft nimmt Verantwortung beim Klimaschutz ernst / Politik muss unterstützen

(Berlin) - Anlässlich des Energiegipfels von Bundeskanzlerin Angela Merkel mit Energie- Industrieunternehmen sowie Verbraucherschützern, bezieht die deutsche Verkehrswirtschaft deutlich Stellung für den Klimaschutz.

Thomas Hailer, Geschäftsführer des Deutschen Verkehrsforums:

„Die Emissionsziele der Bundesregierung sind sehr ehrgeizig: Geplant ist eine Reduktion des CO2-Ausstoßes bis zum Jahr 2020 um mindestens 20 Prozent zum Vergleichsjahr 1990. Die deutsche Verkehrsbranche hat dahingehend bereits enorme Erfolge erzielt. Beispielsweise hat Deutschland als einziges EULand im Zeitraum von 1999 bis 2004 im Straßenverkehr die CO2–Emission um 15 Millionen Tonnen verringert, das entspricht neun Prozent.

Der Verkehrssektor bekennt sich uneingeschränkt zum Klimaschutz. Die Unternehmen sind bereit auch weiterhin viel Geld für die Entwicklung klimaschonender Technik auszugeben. So investieren die Automobilhersteller jährlich fast 17 Mrd. Euro in Forschung und Entwicklung. Die Branche braucht aber auch die Unterstützung der Politik, um Lösungen zu entwickeln, die das Wirtschaftswachstum und Klimaschutz in Einklang bringen.

Wirtschaftswachstum ist für unsere Volkswirtschaft wichtig und gewünscht. Folglich wird auch das Verkehrsaufkommen weiter wachsen. Allein in diesem Jahr stiegt in Deutschland der Export um elf Prozent, der Import um zehn Prozent. Der Güterverkehr in Europa auf Straße und Schiene wird bis 2020 um 50 Prozent zunehmen. Durch verbesserte Energieeffizienz im Verkehrssektor ist es gelungen, das Verkehrs- und Emissionswachstum zu entkoppeln – ein wesentlicher Beitrag zum Klimaschutz. Pro Liter Kraftstoff wird heute im Straßenverkehr 68 Prozent mehr Verkehrsleistung erzielt als 1990.

Verkehrswirtschaft und politische Entscheider müssen zusammenarbeiten, um die sehr ehrgeizigen Klimaschutzziele zu realisieren. Die Politik ist gefordert

- Staus durch Investitionen in die Infrastruktur abzubauen, z.B. Ausbau „Single European Sky“ und Transeuropäische Netze,

- Anreize zu schaffen und nicht Abschöpfung durch Steuern,

- durch Wettbewerb die besten Lösungen zu fördern,

- den Bürokratieabbau zu beschleunigen.“

Zahlen der Verkehrsbranche beim Klimaschutz:

- Sektorenvergleich:

- Die weltweiten Treibhausgas-Emissionen des Verkehrsbereichs betragen 13,5 Prozent: Elektrizitäts- und Wärmeerzeugung 24,6 Prozent, verarbeitende Industrie 21,1 Prozent, Land- und Forstwirtschaft inkl. verändernder Eingriffe in die Umwelt durch den Menschen 33,1 Prozent, Gebäudesektor 15,4 Prozent

- CO2–Anteil in Deutschland: Verkehrssektor 172 Millionen t, private Haushalte 120 Millionen t, Indurstie/ Handel/ Gewerbe 197 Millionen t, Energieerzeugung 369 Millionen t.

- Energieeffizienz:

- Von 1999 bis 2005 sank der Benzinverbrauch um 22,4 Prozent. Inklusive Diesel-Kraftstoffverbrauch um 11,8 Prozent. Die CO2–Emissionen sind im gleichen Umfang gesunken. Zwischen 2005 und 2025 rechnet die Mineralölwirtschaft mit einem Rückgang des
Gesamtabsatzes um 20 Prozent.

- Die pro Liter Kraftstoff erbrachte Verkehrsleistung stieg von 1990 bis 2005 um 68 Prozent. Das sind mehr als die politisch geforderte
Verdoppelung der Engergieproduktivität um 50 Prozent.

- Bahn:

- Die Bahn hat ihr Ziel „minus 25 Prozent CO2 in 2005 gegenüber 1990 bereits 2002 erreicht.

- Luftverkehr:

- Die Lufthansa hat den spezifischen Treibstoffverbrauch zwischen 1991 und 2005 um fast 30 Prozent gesenkt.

- Schifffahrt:

- Senkung des spezifischen Kraftstoffverbrauchs um sechs Prozent bei einer gestiegenen Verkehrsleistung zwischen 1190 und 2004 um 44 Prozent.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutsches Verkehrsforum e.V. Ingrid Kudirka, Leiterin, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Klingelhöferstr. 7, 10785 Berlin Telefon: (030) 2639540, Telefax: (030) 26395422

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