Geschäftsführer Thomas Hailer zum EU-Aktionsplan Güterverkehrslogistik: Grüne Korridore als Vorlage auch für Deutschland
(Berlin) - Thomas Hailer, Geschäftsführer des Deutschen Verkehrsforums, zeigt sich im Großen und Ganzen zufrieden mit dem Aktionsplans Güterverkehrslogistik, den die Europäische Kommission heute (18. Oktober 2007) in Brüssel vorgelegt hat.
Als wichtigstes Ergebnis können wir festhalten: es bestehen auf den ersten Blick keine gravierenden Widersprüche zwischen dem EU-Aktionsplan und den bisherigen Ansätzen zum deutschen `Masterplan Güterverkehr und Logistik´. Auch wir haben uns von Anfang an um Abstimmung zwischen Brüssel und Berlin in dieser Sache bemüht. Damit wollten wir verhindern, dass die Logistikbranche in Deutschland mit unterschiedlichen Rahmenbedingungen konfrontiert wird., zieht Hailer ein erstes Resümee.
Die EU-Kommission will mit dem Aktionsplan das europäische Verkehrssystem durch moderne Logistiklösungen verbessern. Dies soll u.a. durch weitere Harmonisierung und Standardisierung, durchgängige Güterverkehrskorridore sowie verstärkten Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologien erreicht werden.
Als positive Ansätze des EU-Aktionsplans stellt Hailer heraus:
- die Anerkennung der Logistik als innovativer Wirtschaftsfaktor mit zentraler Bedeutung für Wachstum und Beschäftigung;
- die Bewertung von Schlüsseltechnologien wie RFID oder ERTMS als nutzbringende Instrumente für ein effizientes Logistiksystem;
- das Vorhaben, durchgängige Güterverkehrskorridore (Green Corridors) in Europa zu schaffen.
Diese `Grünen Korridore´ können als Vorlage für die Umsetzung des deutschen Masterplans dienen, betont Hailer.
Kritisch sieht Hailer jedoch die Ansätze des EU-Logistikplans, Leistungsindikatoren zum internationalen Benchmarking der Qualität von Logistikleistungen zu definieren: Qualität wird vom Markt honoriert, zur Beurteilung brauchen wir keine umfangreichen administrativen Erhebungen, die für die Unternehmen erhöhten bürokratischen Aufwand bedeuten. Hinsichtlich der Umsetzung der im Aktionsplan beschriebenen Maßnahmen warnt Hailer vor Überregulierung: Logistik ist Aufgabe der Industrie. Die staatliche Regulierung muss sich auf die Bereitstellung geeigneter Rahmenbedingungen für eine effiziente Güterverkehrslogistik beschränken.
Quelle und Kontaktadresse:
Deutsches Verkehrsforum e.V.
Ingrid Kudirka, Leiterin, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Klingelhöferstr. 7, 10785 Berlin
Telefon: (030) 2639540, Telefax: (030) 26395422