Pressemitteilung | Verband Bildung und Erziehung e.V. (VBE)

Gesellschaft erkennt politisches Versagen

(Berlin) - "Auch die Gesellschaft lässt sich nicht von den Sonntagsreden der Politik blenden. Zwei Drittel der Befragten meinen, dass sich die Politik nicht ausreichend um das Thema kümmert. Wer die Schulen für mehr Medienkompetenz in die Verantwortung nehmen will, muss endlich investieren. Es braucht eine digitale Infrastruktur, eine angemessene Ausstattung der Schulen mit Hard- und Software sowie Wartungsstellen und eine entsprechende Vorbereitung für die Lehrkräfte. Digitalisierung geht nicht nebenbei, es ist keine Freizeitaufgabe für Lehrerinnen und Lehrer. Die Vermittlung von Inhalten mit Unterstützung digitaler Endgeräte muss deshalb essenzieller Baustein der Aus-, Fort und Weiterbildung von Lehrkräften werden", fordert Udo Beckmann, Bundesvorsitzender des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE), als Reaktion auf die Ergebnisse des "Digitalisierungsmonitors" der FDP-Fraktion im Deutschen Bundestag.

Der im Oktober 2016 angekündigte Digitalpakt Schule sollte die Länder bei der Finanzierung der digitalen Infrastruktur unterstützen, allerdings wurde die Umsetzung lange blockiert. Kernpunkt der momentanen Diskussion ist, dass hierfür das Kooperationsverbot aufgehoben oder zumindest weiter gelockert werden müsste. Laut der forsa-Umfrage der FDP-Fraktion sehen 77 Prozent das Kooperationsverbot als größtes Hindernis für die Digitalisierung im Bildungsbereich. Der Bundesvorsitzende Beckmann wird deutlich: "Seit 12 Jahren zementiert das Kooperationsverbot Bildungsungerechtigkeit. Noch immer sind die Bildungschancen stark vom Wohnort abhängig. Um diesen Zusammenhang aufzulösen und die Digitalisierung als Chance annehmen zu können, bedarf es nachhaltiger Investitionen in Höhe von ca. 3 Milliarden Euro pro Jahr, die aufgrund ihrer Größe nur Bund, Länder und Kommunen gemeinsam schultern können."

In eigenen Umfragen zur Digitalisierung konnte der VBE aufzeigen, dass Lehrkräfte die fehlende Ausstattung bemängeln, sich nicht ausreichend vorbereitet fühlen, aber trotzdem die Vorteile des Unterrichtens mit digitalen Endgeräten sehen. Fast alle sagten, dass Lehrinhalte so um aktuelle Informationen ergänzt werden können und die Schüler motivierter sind. Außerdem sagten 89 Prozent, dass Inhalte und Zusammenhänge besser dargestellt werden können. Drei Viertel der Lehrkräfte empfinden mehr Spaß an ihrer Arbeit und 64 Prozent sehen einen Vorteil darin, individueller auf Schülerinnen und Schüler eingehen zu können. Auch wird das Zusammenarbeiten im Unterricht gefördert.

Quelle und Kontaktadresse:
Verband Bildung und Erziehung e.V. (VBE) Pressestelle Behrenstr. 24, 10117 Berlin Telefon: (030) 7261966-0, Fax: (030) 7261966-19

(rf)

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