Pressemitteilung | Zentralverband der Augenoptiker und Optometristen (ZVA)

Gesundheitsreform: Augenoptiker befürchten Risiken für Brillenträger

(Düsseldorf) - Angesichts der von der Bundesregierung geplanten nahezu kompletten Streichung der Krankenkassenleistungen für Sehhilfen befürchtet der Zentralverband der Augenoptiker (ZVA) massive Beeinträchtigungen für Brillenträger und Fehlsichtige. "Dieser Kahlschlag sorgt für erhebliche Gefährdungspotenziale für alle Personen, die auf optimales Sehen angewiesen sind", begründet ZVA-Präsident Thomas Nosch die Position des Verbandes, der sich für den Erhalt von Krankenkassenleistungen für Brillen und Kontaktlinsen einsetzen will.

Thomas Nosch befürchtet, dass die Fehlsichtigen die Anschaffung einer neuen Brille soweit wie möglich hinausschieben, sollten die Krankenkassen keine Zuschüsse mehr zahlen. "Aber eine Fehlsichtigkeit vollzieht sich oft schleichend und wird von dem Betroffenen zunächst kaum wahrgenommen. Man "gewöhnt sich an das unzureichende Sehvermögen", unterstreicht der ZVA-Präsident. So sinkt zum Beispiel bei einer Kurzsichtigkeit von nur -1 Dioptrie die Sehleistung von 100 auf 25 Prozent.

Ein beträchtliches Gefährdungspotenzial sehen die Augenoptiker im Bereich des Straßenverkehrs. Rund 60 Prozent der deutschen Autofahrer sind Brillenträger, die in den meisten Fällen auf diese Sehhilfe angewiesen sind, um sich sicher im Straßenverkehr zu bewegen. Nach der "Brillenstudie 2002" des Instituts für Demoskopie in Allensbach zweifeln bereits heute rund 30 Prozent aller Kraftfahrer mit Brille an ihrem Sehvermögen. "Es ist davon auszugehen, dass diese Zahl zunehmen wird, wenn der Anschaffungs-Impuls Kassenleistung für eine Brille verschwindet", befürchtet Thomas Nosch.

Viele Brillenträger benötigen die Sehhilfe auch, um ihre Arbeitsfähigkeit zu gewährleisten. Die Allensbach-Studie zeigt, daß bundesweit jeder zweite Erwachsene an einem Computer tätig ist. Hier und in vielen technischen Berufen ist ohne geeignete Brille ein verantwortungsvolles Arbeiten nicht möglich.

Vor diesem Hintergrund bekräftigt Thomas Nosch das Alternativangebot der Augenoptiker, das die Einführung von insgesamt drei gestaffelten festen Zuschüssen für Brillen vorsieht und mit dem rund 300 Millionen Euro jährlich eingespart werden könnten.

Quelle und Kontaktadresse:
Zentralverband der Augenoptiker Alexanderstr. 25 a, 40210 Düsseldorf Telefon: 0211/8632350, Telefax: 0211/86323535

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