Pressemitteilung | (bvse) Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung e.V.

Getrennte Erfassung weiter entwickeln / Diskussion auf dem 6. Europäischen Recyclingtag des bvse in Leipzig

(Bonn) - Die Diskussion um neue Möglichkeiten der Erfassung von Haushaltsabfällen wurde auch auf dem 6. Europäischen Recyclingtag des bvse-Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung e.V. geführt. Im Mittelpunkt der Diskussion stand das Pilotvorhaben der Alba AG in Leipzig mit der Einführung der „Gelben Tonne plus“.

Peter Kurth, Vorstand der Alba AG, betonte, dass der Arbeitstitel „Gelbe Tonne plus“ schon ausdrücke, dass es nicht darum gehe, die getrennte Erfassung in Frage zu stellen. Seinem Unternehmen gehe es vielmehr darum, im Leipziger Pilotversuch wissenschaftlich begleitet zu untersuchen, ob eine sinnvolle Weiterentwicklung der Gelben Tonne, also die Miterfassung von Elektrokleingeräten, Metallen und Kunststoffen aus ökologischer wie ökonomischer Sicht sinnvoll sei.

bvse-Hauptgeschäftsführer Hans-Günter Fischer machte deutlich, dass sein Verband diesen Versuch mit großer Aufmerksamkeit verfol-gen werde. Er sehe in dieser Erweiterungsoption eine sinnvolle Mög-lichkeit, die Erfassung zu optimieren, ohne auf der Qualitätsseite in zu große Schwierigkeiten zu kommen. Anders wie etwa bei der RWE-Tonne, gehe es hier nicht um den plumpen Versuch, den Kampf um Abfälle zu gewinnen. Fischer: „Dem bvse geht es um eine sinnvolle hochwertige Verwertung, nicht darum, den Abfall zu verbrennen.“

Der Vertreter der DSD AG, Dr. Fritz Flanderka, zeigte sich überzeugt, dass in den meisten Gebieten in Deutschland auch zukünftig die be-währten Sammelstrukturen erhalten blieben. Er sehe aber neue Ansätze, wie die „Gelbe Tonne plus“, für bestimmte Gebiete als prüfenswerte Alternativen.

Dieser Linie folgte auch Hans-Dieter Kowalski, Leiter des Referats Abfallwirtschaft im sächsischen Umweltministerium. Angesichts von Fehlwürfen, die in manchen Gebieten 45% ausmachten, sei das Pro-jekt der „Gelben Tonne plus“ ein interessanter Ansatz. Er verwies auch darauf, dass mit der Umsetzung der WEEE in Deutschland diese Art der haushaltsnahen Erfassung von Elektrokleingeräten eine bür-gerfreundliche Lösung darstelle.

Eva Leonhardt von der Deutschen Umwelthilfe war vor allem wichtig, dass die Qualität im Vordergrund stehe. „Klasse statt Masse“ war ihre Forderung. Der Deutschen Umwelthilfe sei wichtig, wie eine sinnvolle Kreislaufwirtschaft organisiert werden könne, die einen tatsächlichen ökologischen Nutzen generiere. Wichtig sei daher, dass hochwertige Stoffströme erreicht würden, die auch hochwertig verwertet werden könnten.

Der Vertreter des Landkreistages Nordrhein-Westfalen, Alexander Schink, erklärte, dass die Kommunen es grundsätzlich begrüßten, wenn die Verwertungsquote gesteigert werden könnte. Die Technik ändere sich, und wenn dies dazu führe, dass erwiesener Maßen zu geringeren Kosten, ökologisch gleichwertig und bei guter Qualität Stoffströme zur hochwertigen Verwertung generiert werden könnten, müsse man dies aufgreifen. Große Vorbehalte habe der Landkreistag jedoch gegen die Option der gemeinsamen Erfassung von Restabfall in der Gelben Wertstofftonne. Diese Aushebelung der Überlassungs-pflicht werde man nicht akzeptieren.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung e.V. (bvse) Hohe Str. 73, 53119 Bonn Telefon: 0228/988490, Telefax: 0228/9884999

NEWS TEILEN: