Pressemitteilung | Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW)

GEW: „Die Bundesländer sind am Zug“ / Bildungsgewerkschaft zum Ganztagsschulkongress „Partner machen Schule – Bildung gemeinsam gestalten“

(Frankfurt am Main). – „Beim Ausbau der Ganztagsschulen sind jetzt die Länder am Zug. Sie müssen ihrer nach der Föderalismusreform gestiegenen gesellschaftlichen Verantwortung für den Bildungsbereich gerecht werden.

Ausreden gibt es nicht mehr“, sagte Marianne Demmer, stellvertretende Vorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), am Freitag mit Blick auf den heute eröffneten Ganztagsschulkongress „Partner machen Schule – Bildung gemeinsam gestalten“. Demmer machte noch einmal deutlich, dass sie es für eine falsche Entscheidung hält, dass der Bund künftig Projekte wie das mit vier Milliarden Euro ausgestattete Ganztagsschulprogramm weder anschieben noch finanziell unterstützen dürfe.

Das bundesweite Ganztagsschulprogramm würde – ebenso wie andere Projekte - nur noch zu Ende gebracht und liefe dann aus. Die GEW-Vize betonte, dass der zügige Auf- und Ausbau der Ganztagsschulen ein zentrales Instrument zur Weiterentwicklung des Schulwesens sei.

Bildungs- und familienpolitische Aspekte spielten dabei eine wichtige Rolle. „Billiglösungen helfen nicht weiter. Die Länder müssen ihre Karten auf den Tisch legen. Wer nicht nur in Sonntagsreden die Interessen von Kindern und Jugendlichen in den Mittelpunkt stellt, muss für eine vernünftige materielle und personelle Ausstattung der Ganztagsschulen sorgen. Nur so können pädagogische und soziale Prozesse gelingen“, sagte Demmer. Sie schlug vor, die durch die sinkenden Schülerzahlen in den nächsten Jahren freiwerdenden Mittel in die Verbesserung der Unterrichtsqualität in den Schulen zu investieren.

„Weiter Halbtagsschule mit angeschlossener Suppenküche plus Sport-AG-Angebot ist nicht die Lösung. Mit dieser ‚Ganztagsschule light’ ist die dringend notwendige individuelle Förderung der Schüler nicht zu machen. Wir brauchen pädagogische Konzepte für den gesamten Tag, in denen Lern- und Unterstützungsangebote sowie Erholungsphasen aufeinander abgestimmt sind“, unterstrich die GEW-Vize.

Quelle und Kontaktadresse:
Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Ulf Roedde, Pressesprecher Reifenberger Str. 21, 60489 Frankfurt am Main Telefon: (069) 78973-0, Telefax: (069) 78973-201

(sk)

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