GEW ist verhandlungs- und kampfbereit / Bildungsgewerkschaft zur Länderrunde öffentlicher Dienst Entgeltordnung (L-ego)/Lehrkräfte - Lehrerberuf muss aufgewertet werden
(Frankfurt am Main) - Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hat noch einmal ihre Verhandlungsbereitschaft in der Ländertarifrunde öffentlicher Dienst Entgeltordnung (L-ego) mit Blick auf die Lehrkräfte betont. Sie machte aber auch deutlich, dass sie "kampfbereit" sei, wenn sich die Arbeitgeber nicht ausreichend bewegen. In allen östlichen Bundesländern sowie Baden-Württemberg, Bremen und Nordrhein-Westfalen würden Protestmaßnahmen vorbereitet. "Seit der Tarifvertrag der Länder (TV-L) 2006 in Kraft getreten ist, haben die Arbeitgeber die Verhandlungen über die Entgeltordnung, in die die Berufsgruppen eingeordnet werden, verschleppt. Mit dem 8. Dezember haben sie jetzt lediglich einen Termin angeboten, an dem die komplexe Materie Eingruppierung der Lehrkräfte verhandelt werden soll. Wenn dieses Treffen keine greifbaren Ergebnisse bringt, werden wir handeln", kündigte GEW-Verhandlungsführerin Ilse Schaad am Freitag (4. Dezember 2009) in Frankfurt am Main an. Die Tarifexpertin erklärte, dass die Gewerkschaften eine Eingruppierung aller voll ausgebildeten Lehrkräfte in die Entgeltgruppe (EG) 14 des Tarifvertrags der Länder (TV-L) fordern. Damit würde der gesamte Lehrerberuf aufgewertet. "Mit dem tariflosen Zustand für Lehrkräfte bei Einkommensfragen muss endlich Schluss sein. Arbeitgeberwillkür passt nicht mehr in unsere Zeit", sagte Schaad.
"Die Länder müssen jetzt in die Zukunft investieren, sonst nimmt der Lehrermangel in den nächsten Jahren dramatische Ausmaße an: Bis 2020 gehen rund 60 Prozent der jetzt in den Schulen arbeitenden Lehrkräfte in den Ruhestand. Deshalb müssen wir jetzt gegensteuern und den Beruf für junge Menschen wieder attraktiver machen. Dazu gehört insbesondere eine bessere Bezahlung als in der jüngsten Vergangenheit", unterstrich Schaad. Die Mehrkosten, die durch eine bessere Eingruppierung der Lehrkräfte entstehen, hätten die Länder in den vergangenen Jahren bereits eingespart. Seit der Ablösung des alten Bundesangestellentarifvertrags (BAT) durch den TV-L 2006 haben die Länder bei jeder neu eingestellten angestellten Lehrkraft beim Jahresverdienst im Schnitt rund 7.000 Euro gespart.
Info: Die GEW hat für die Lehrkräfte, über deren Eingruppierung in Rahmen der L-ego-Runde verhandelt wird, die Verhandlungsführerschaft. Alle weiteren Infos zur Tarifrunde finden Sie auf der GEW-Website: http://www.gew.de/Laender_Entgeltordnung.html .
Quelle und Kontaktadresse:
Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW)
Ulf Roedde, Pressesprecher
Reifenberger Str. 21, 60489 Frankfurt am Main
Telefon: (069) 78973-0, Telefax: (069) 78973-201
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