Pressemitteilung | Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW)

GEW macht sich für bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie stark / Frauen nicht zurück an Herd und Wickeltisch drängen

(Frankfurt am Main) - „Wir wollen eine Kanzlerin, die ihr Frausein ernst nimmt. Frauen dürfen nicht wieder an Herd und Wickeltisch gedrängt werden“, sagte Anne Jenter, für Frauenpolitik verantwortliches Vorstandsmitglied der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), am Mittwoch (14. September) in Frankfurt a.M. mit Blick auf die Bundestagswahl am 18. September. Alle Wählerinnen und Wähler sollten genau hinschauen, ob bei der Kanzlerkandidatin Angela Merkel (CDU) auch drin ist, was drauf steht. Es wäre längst überfällig, in Deutschland eine Bundeskanzlerin zu bekommen. Jedoch nicht um den Preis, dass Frauen um ihre hart erkämpfte finanzielle Unabhängigkeit und die Fortschritte bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie bangen müssten.

„Von jeder zukünftigen Bundesregierung verlangen wir eine weitere Verbesserung der Vereinbarkeit von Beruf und Familie - zum Beispiel durch die Einführung eines Elterngeldes als Lohnersatzleistung sowie den Ausbau der Kinderbetreuung auch für Kinder, die jünger als drei Jahre sind, und der Ganztagsschulen“, sagte Jenter. Die Arbeitsmarktreformen müssten so korrigiert und weiter entwickelt werden, dass Frauen nicht vom Partner abhängig werden und eine eigenständige Existenzsicherung haben. „Die Steuerpolitik darf nicht von einem Erzkonservativen wie Paul Kirchhof konzipiert werden“, betonte die Gewerkschafterin. Die Gesellschaft brauche die Individualbesteuerung von Eheleuten mit einem zweiten übertragbaren Grundfreibetrag und der Ersetzung der Steuergruppen III und V. Die so oft beschworene Wahlfreiheit der Frauen bestehe erst dann, wenn die Rahmenbedingungen stimmen. Das
Antidiskriminierungs- und ein Gleichstellungsgesetz für die Privatwirtschaft müssten auf die politische Agenda. Der Grundsatz „Gleiches Entgelt für gleiche Arbeit“ solle endlich wie in anderen europäischen Staaten bereits geschehen verwirklicht werden. „Mit geschlechtsneutralen Wahlprogrammen, in denen Frauenpolitik gar nicht auftaucht, kommen wir nicht weiter“, unterstrich Jenter. Sie unterstützt den Aufruf „Jetzt einmischen – Für Geschlechterdemokratie“, der im Internet unter www.frauenpolitik-jetzt.de zu finden ist.

Quelle und Kontaktadresse:
Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Reifenberger Str. 21, 60489 Frankfurt Telefon: 069/78973-0, Telefax: 069/78973-201

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