GEW macht sich für Recht auf Weiterbildung stark / Herbstakademie „Lebenslanges Lernen in Europa“

(Frankfurt am Main) - Für ein Recht auf Weiterbildung für alle Menschen hat sich die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) stark gemacht. GEW-Weiterbildungsexpertin Stephanie Odenwald setzte sich für gesetzliche Regelungen ein, die sich am Vorbild der skandinavischen Staaten, Österreichs und Frankreichs orientierten. „Weiterbildung braucht endlich verlässliche Strukturen und eine solide Finanzierungsbasis. Von dem Ziel, Weiterbildung als vierte Säule des Bildungssystems in Deutschland zu verankern, sind wir noch meilenweit entfernt“, sagte Odenwald zum Auftakt der Herbstakademie ihrer Organisation am Donnerstag (2. November 2006) in Weimar. Die internationale Tagung mit Gästen aus Frankreich, Finnland, Polen und Österreich steht unter dem Motto „Lebenslanges Lernen in Europa“.

„Ohne Weiterbildung kein ‚Lebenslanges Lernen’. Nur mit umfassenden Weiterbildungsangeboten kann das Recht der Menschen auf Bildung in einem sozialen Europa eingelöst werden“, betonte Odenwald. Die Anforderungen an die Menschen seien in der Arbeitswelt, aber auch im privaten Bereich in den vergangenen Jahren enorm gestiegen. „Nur wer sich ein Leben lang weiter bilden kann, schafft es, die täglichen Aufgaben zu meistern.“

Odenwald stellte fest, dass qualitativ hochwertige Weiterbildung gute Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten voraussetze. „Von angemessener Bezahlung und guter sozialer Absicherung kann in Deutschland nicht die Rede sein. Im Gegenteil: Viele Weitebildner müssen unter prekären Bedingungen arbeiten und leben am Rande Existenzminimum. Der Staat muss endlich seiner gesellschaftlichen Verantwortung für die Weiterbildung gerecht werden“, sagte die Gewerkschafterin.

Quelle und Kontaktadresse:
Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Ulf Roedde, Pressesprecher Reifenberger Str. 21, 60489 Frankfurt am Main Telefon: (069) 78973-0, Telefax: (069) 78973-201

(sk)