GEW sehnt Aschermittwoch für Rechtschreibreform herbei / KMK soll vor Zustimmung zu erneuten Änderungsvorschlägen Konsens aller Bundesländer und wichtigen Medien herstellen
(Frankfurt am Main) Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) sehnt den Aschermittwoch für die Rechtschreibreform herbei. Jetzt muss endlich Schluss mit den Narreteien sein. Die Änderungen, die der Rat für Rechtschreibung heute vorgestellt hat, sind nicht so gravierend, als dass sie eine nochmalige kostspielige Korrektur der Lehr- und Lernmittel sowie der Wörterbücher rechtfertigen. Wir warnen die Kultusministerkonferenz (KMK) davor, die Rechtschreibreform voreilig zu korrigieren. Mit einer vorschnellen Zustimmung zu den Vorschlägen setzten sich die Kultusminister an die Spitze des längsten Narrenzugs der Republik, sagte die stellvertretende GEW-Vorsitzende Marianne Demmer am Montag (27. Februar 2006) in Frankfurt a.M.
Vor ihrer Entscheidung müssen die Kultusminister klären, dass auch alle Ministerpräsidenten der Bundesländer und die einflussreichsten Medien mitziehen, betonte Demmer. Der Aufwand einer neuerlichen Umstellung mit allen pädagogischen und materiellen Folgen lasse sich nur rechtfertigen, wenn die Einheitlichkeit der Rechtschreibung auch tatsächlich hergestellt wird. Das ewige Hin und Her führt bei Lehrkräften und Schülern nur noch zu entnervtem Kopfschütteln. Es gibt an den Schulen wahrlich wichtigere Probleme als einen erneuten Korrekturvorschlag für Worttrennungen am Zeilenende, sagte die Gewerkschafterin.
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