Pressemitteilung | Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW)

GEW setzt sich für Ausbildung der Erzieher auf Hochschulniveau ein / Bildungsgewerkschaft zu Kita-PISA

(Frankfurt am Main) – Alle Erzieherinnen und Erzieher sollen künftig wie Grundschullehrer an Hochschulen ausgebildet werden. Das hat die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) als Konsequenz der Ergebnisse der Kita-PISA-Studie der OECD vorgeschlagen. „Wir brauchen nicht nur Spitzenunis, sondern auch Spitzenkindertagesstätten. Gut qualifizierte Erzieherinnen können den Bildungs- und Erziehungsauftrag der Kitas verwirklichen, wenn die Rahmenbedingungen stimmen“, sagte GEW-Vorsitzende Eva-Maria Stange am 25. November in Frankfurt a.M.. An sieben Hochschulen seien bereits Studiengänge für Erzieher eingerichtet worden.

Die GEW-Vorsitzende warb dafür, die Arbeitsbedingungen der Erzieherinnen zu verbessern: „15 Kinder in einer Gruppe mit zwei Erzieherinnen sind genug, wenn pädagogisch sinnvoll mit den Kleinen gearbeitet und gelernt werden soll.“ Die OECD-Studie belegt, dass gerade kleine Gruppen, wie in Brandenburg, positive Bildungseffekte erzielten. Bildungspläne würden in die Praxis umgesetzt, wenn ausreichend Vorbereitungszeit zur Verfügung steht. Auch Elternarbeit und das Erstellen von Bildungsdokumentationen brauchten Zeit. Die sinkenden Kinderzahlen böten die Chance, die Erzieherinnen zu entlasten und qualitative Verbesserungen umzusetzen. Dazu gehöre auch die engere Zusammenarbeit von Kindertagesstätten und Grundschulen, um beispielweise die pädagogische Arbeit besser aufeinander abzustimmen.

Stange setzte sich dafür ein, die Ausgaben für den Kita-Bereich von international niedrigen 0,4 auf ein Prozent des Bruttoinlandsproduktes (BIP) zu erhöhen. „Jeder Euro, der in die Kitas investiert wird, wirft kurzfristig vier Euro Rendite ab“, unterstrich die GEW-Chefin. Die zusätzlichen Gelder sollten für den Ausbau des Angebotes, Qualitätsverbesserungen in den Kitas und die Abschaffung der Elternbeiträge eingesetzt werden. „Gebührenfreiheit ist gerade für sozial schwächere Familien ein wichtiger Anreiz, ihre Kinder in den Kitas anzumelden.“

Die OECD-Studie weise positiv darauf hin, dass das Angebotsnetz in den östlichen Bundesländern wesentlich dichter und stärker auf die Bedürfnisse der Familien ausgerichtet ist als im Westen. „Diesem Beispiel sollten die westlichen Bundesländer folgen“, sagte Stange. Sie appellierte an alle Bundesländer, sich an der nächsten Kita-OECD-Studie zu beteiligen. An der jetzt vorgelegten Untersuchung hatten fünf Länder teilgenommen.

Quelle und Kontaktadresse:
Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Reifenberger Str. 21, 60489 Frankfurt Telefon: 069/78973-0, Telefax: 069/78973-201

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