GEW: So wird Bildung nicht zum Schlüsselthema! / Verkürzung des Anspruchs auf Kindergeld auf 25. Lebensjahr trifft Studierende
(Frankfurt am Main). Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hat die von der Großen Koalition geplante Verkürzung des Anspruchs auf Kindergeld auf das 25. Lebensjahr als bildungsfeindlich kritisiert. Studiengänge wie Medizin sind bis zum 25. Lebensjahr gar nicht abzuschließen. Eltern und Studierenden soll gerade in der Prüfungsphase ein Teil der Studienfinanzierung gestrichen werden. Dabei muss die Bundesrepublik die Zahl der Hochschulabsolventen erhöhen, wenn sie zukunftsfähig bleiben will., sagte GEW-Vorsitzender Ulrich Thöne am Dienstag in Frankfurt a.M.. Zusätzlich werden den Familien auch noch Studiengebühren aufgebürdet. Das schreckt insbesondere Kinder aus sozial schwächeren Haushalten ab, ein Studium zu beginnen. So werden Bildung und Wissenschaft entgegen der Ankündigungen der Großkoalitionäre nicht zum Schlüsselthema.
Info: Bisher kann Kindergeld bis zur Vollendung des 27. Lebensjahrs gezahlt werden. Die Eltern sind ihren studierenden Kindern bis zum Abschluss einer Erstausbildung gegenüber unterhaltspflichtig, ggf. auch über das 25. Lebensjahr hinaus.
Betroffen von der verkürzten Anspruchsdauer auf Kindergeld sind auch Eltern behinderter Kinder, die nicht selbst für ihren Lebensunterhalt aufkommen können. Darüber hinaus knüpfen viele andere familienbezogene Leistungen formal an die Kindergeldberechtigung an. Diese fallen ebenfalls weg, wenn es keine Kindergeldberechtigung gibt. Das gilt zum Beispiel für die kindergeldgezogenen Leistungen im Beamtenrecht.
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Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW)
Ulf Roedde, Pressesprecher
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