GEW und Bundeselternrat kritisieren Ankündigung der Unionsländer
(Berlin/Frankfurt am Main) Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) und der Bundeselternrat (BER) haben die Ankündigung der unionsregierten Länder, die Bund-Länder-Zusammenarbeit in der Bildungsplanung aufkündigen zu wollen, scharf kritisiert.
Die GEW-Vorsitzende Eva-Maria Stange und die BER-Vorsitzende Renate Hendricks forderten "ein Ende der politischen Kleinstaaterei in Deutschland". In einer gemeinsamen Presseerklärung heißt es wörtlich: "Der Kulturföderalismus muss endlich beweisen, dass er in der Lage ist, international vorzeigbare Verhältnisse in der deutschen Bildungslandschaft herzustellen."
Ganz offenbar hätten die unionsregierten Länder die Dramatik des schlechten Abschneidens in den internationalen Bildungsvergleichsstudien noch nicht verstanden. Seit PISA sei offenkundig, dass das deutsche Bildungswesen nichts mit einem "in sich abgestimmten System, aber umso mehr mit einem Flickenteppich zu tun" habe, heißt es in der Presseerklärung des Bundeselternrates und der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft.
Von gleichen Bildungschancen könne in Deutschland keine Rede sein. Die Vorsitzendes des Bundeselternrates, Renate Hendricks, weist darauf hin, dass die Mobilität von Eltern mit Kindern in Deutschland erheblich eingeschränkt ist. Immer mehr Eltern fragen daher, wer in Deutschland die Verantwortung für die Folgen einer missglückten Bildungspolitik eigentlich übernimmt?
Es sei deshalb unverzichtbar, gemeinsam an die Umsetzung der Empfehlungen des Forum Bildung zu gehen, die von Bund und Ländern in "großer Übereinstimmung" erarbeitet worden seien. Dazu gehöre auch der Ausbau eines pädagogisch hochwertigen Ganztagsschulsystems. Die Herstellung von gleichwertigen Bildungschancen in Deutschland müsse den Ländern auch eine finanzielle Prioritätensetzung zu Gunsten von Bildung wert sein, forderten GEW und Bundeselternrat. Wörtlich sagten Hendricks und Stange: "Eltern, Lehrer und Schüler haben die Nase voll von kleinkarierten Kompetenzstreitereien auf dem Rücken der Betroffenen."
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