GEW unterstützt Frankfurter Wissenschaftler-Initiative / Veranstaltung Das Bildungswesen ist kein Wirtschaftsbetrieb - Frankfurter Einsprüche gegen die technokratische Umsteuerung des Bildungswesens
(Frankfurt am Main) Als Abkehr vom akademischen Elfenbeinturm und Einmischung in die konkreten Auseinandersetzungen um eine sozialgerechte Neuordnung von Bildung und Wissenschaft in Deutschland hat Gerd Köhler, Vorstandsmitglied der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), die Initiative einer Gruppe von Erziehungswissenschaftlern begrüßt. Die Hochschullehrer haben ihre Fünf Einsprüche gegen die technokratische Umsteuerung des Bildungswesens heute (10. Oktober) an der Frankfurter Goethe-Universität zur Diskussion gestellt.
Wir wehren uns gemeinsam dagegen, dass Bildung als Dienstleistung verstanden und als Ware gehandelt werden soll, betonte Köhler während der Veranstaltung. Die Wissensgesellschaft würde nur dann eine Chance haben, wenn möglichst viele Menschen in der Gesellschaft ihr Recht auf Teilhabe an Bildung und Wissenschaft auch einlösen können. Wer Kita-Gebühren verlange, die Berufsausbildung kommerzialisieren wolle und die Einführung von Studiengebühren propagiere, stellt dieses Recht und damit den sozialen Zusammenhalt unserer Gesellschaft grundsätzlich in Frage, sagte Köhler.
Der Markt und der mit ihm ausgerufene Wettbewerb Jeder gegen Jeden bedroht die kritische Funktion von Wissenschaft und damit ihre Verantwortung für eine demokratische Entwicklung von Wirtschaft und Gesellschaft, erklärte der GEW-Sprecher. Er forderte Platz für Querdenker. Die herrschende Lehre war noch nie kreativ und innovativ.
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