Pressemitteilung | Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW)

GEW: „Wir brauchen mehr Akademiker!“ / Ungelöste Hochschul-Strukturfragen nicht auf dem Rücken der Studierenden und Beschäftigten lösen

(Frankfurt am Main) - „Die Bundesrepublik braucht mehr hoch qualifizierte Akademiker, um zukunftsfähig zu bleiben“, stellte Ulrich Thöne, Vorsitzender der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), zum Abschluss einer Hochschultagung seiner Organisation und der Hans-Böckler-Stiftung (HBS) in Tabarz/Thüringen fest. „Ungelöste Strukturfragen im Hochschulbereich dürfen nicht auf dem Rücken der Beschäftigten und der Studierenden ausgetragen werden.“

„Wir wollen die Bildungsbeteiligung auch im Hochschulbereich erhöhen. Die Voraussetzungen sind gut. In den nächsten Jahren erwerben so viele junge Menschen wie nie zuvor die Eintrittskarte für ein Hochschulstudium – allein Politik und Hochschulen sind nicht vorbereitet und fürchten sich vor dem Ansturm“, sagte Thöne. Alle Maßnahmen, die zurzeit ergriffen würden, liefen dem GEW-Anliegen und der gesellschaftlichen Notwendigkeit einer weiteren Öffnung der Hochschulen zuwider. „Die Hochschulen sind chronisch unterfinanziert. Sie machen mit einem lokalen Numerus clausus (NC) dicht, sind begierig darauf, Studiengebühren zu kassieren, und wollen den Dozenten die Arbeitszeiten erhöhen“, kritisierte der GEW-Vorsitzende.

Zusätzlich stärke die Föderalismusreform den Ländern und Hochschulen den Rücken. „Mehr Beliebig- und Unüberschaubarkeit sind die Folge. Wir brauchen aber, gerade vor dem Hintergrund eines zusammenwachsenden europäischen Hochschul- und Forschungsraumes, strukturelle Weichenstellungen, um die künftigen Anforderungen gemeinsam zu meistern. Deshalb schlägt die GEW einen gesellschaftlichen Bildungsdialog vor“, unterstrich Thöne.

Quelle und Kontaktadresse:
Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Ulf Roedde, Pressesprecher Reifenberger Str. 21, 60489 Frankfurt am Main Telefon: (069) 78973-0, Telefax: (069) 78973-201

(sk)

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