Pressemitteilung | Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe - Bundesverband e.V. (DBfK)

Gewalt gegen Frauen - auch ein Thema für Pflegende

(Berlin) - Laut einer Studie des Bundeskriminalamtes (BKA, 2016) ist jede dritte Frau von Gewalt betroffen. Zum Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen macht der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe e.V. (DBfK) auf die Rolle und Situation beruflich Pflegender in diesem Zusammenhang aufmerksam.

Pflegefachpersonen arbeiten in Tätigkeitsfeldern, in denen sie oft als erste Gewaltanwendungen gegen Frauen überhaupt zur Kenntnis nehmen. Der geschulte Blick beruflich Pflegender hat somit einen besonderen Stellenwert in der Früherkennung von Gewaltanwendungen und muss als solcher anerkannt und genutzt werden. Pflegefachpersonen müssen die Anzeichen deuten können und Hilfestellung, z.B. über Information und Anlaufstellen vermitteln können. Der DBfK hat hierzu bereits 2014 ein Informationsblatt erstellt ("Hinsehen oder Wegschauen", www.dbfk.de).

Daneben werden Pflegende - mehrheitlich Frauen - immer häufiger selbst Opfer von Gewalt an ihren Arbeitsplätzen. Gegen Pflegefachpersonen gerichtete sexuelle und physische Übergriffe, Beleidigungen oder verbale Entgleisungen sind in unterschiedlichem Ausmaß in vielen Tätigkeitsfeldern z.B. in Notaufnahmen, auf geriatrischen und psychiatrischen Stationen und im ambulanten Bereich keine Seltenheit. Alle Pflegenden müssen im Umgang mit Gewaltsituationen, insbesondere der Deeskalation geschult werden. Wir fordern Arbeitgeber auf, durch präventive Maßnahmen des Arbeitsschutzes Abhilfe und ggf. durch zusätzliches Personal Schutz zu leisten. Der DBfK setzt sich auch dafür ein, dass im Strafrecht (§ 114) ein Angriff auf Pflegepersonal dem auf Rettungssanitäter/-innen und Polizist/-innen gleichgestellt wird.

Frauen müssen gestärkt und geschützt werden, dafür ist ein gesellschaftliches Bewusstsein notwendig. Frauen werden nach wie vor gesellschaftlich benachteiligt. Die Weiterentwicklung und Professionalisierung des Frauenberufs Pflege ist ein Beitrag zu mehr Geschlechtergerechtigkeit.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe - Bundesverband e.V. (DBfK) Pressestelle Alt-Moabit 91, 10559 Berlin Telefon: (030) 219157-0, Fax: (030) 219157-77

(rs)

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