Gleiche Chancen für Jugendliche auf dem Land / Startschuss für das Wahljahr 2009 / BDL stellt Katalog mit 30 Forderungen vor
(Berlin) - "Landflucht, demographischer Wandel, Arbeitslosigkeit - mit diesen Problemen müssen sich junge Menschen auf dem Land oftmals schon auseinander setzen, bevor sie das erste Gehalt auf dem Konto haben", benennt Anne Hartmann, BDL-Bundesvorsitzende, die schwerwiegendsten Probleme der heutigen Landjugend. "Junge Erwachsene wie wir, die sich auf dem Land wohl fühlen und hier leben wollen, brauchen Perspektiven und Chancen." Insbesondere im Wahljahr 2009 sei die Politik gefordert, Ideen zu erarbeiten und ein Bekenntnis für den ländlichen Raum abzulegen.
"Aber wir warten nicht so lange bis die Politik endlich aktiv wird, sondern packen selber mit an", betont Anne Hartmann. Deshalb entwickelten die Landjugendlichen konkrete Lösungsvorschläge in den Bereichen "Förderung der ländlichen Räume", "Jugend- und Bildungspolitik" sowie "Agrar- und Weinbaupolitik". Diese wurden in 30 Wahlforderungen an die Politik formuliert und können auf www.landjugend.de abgerufen werden.
Der demographische Wandel und die hohe Arbeitslosigkeit sind insbesondere für die ländlichen Räume große Herausforderungen. Junge Menschen haben oftmals keine beruflichen Perspektiven und verlassen deshalb ihre Heimat. Hier müssen nach Ansicht des BDL dringend Anreize zum Bleiben gegeben werden. "Die Wirtschaftskraft ländlicher Räume zu stärken und damit neue Arbeitsplätze zu schaffen müssen bedeutende Ziele der Regionalpolitik sein. Das ist das Mindeste, das die Politik für die Zukunft unseres Landes tun kann", so Anne Hartmann. Der BDL fordert außerdem die viel stärkere Einbindung von jungen Menschen in die Entwicklung der Regionen. Insbesondere Frauen würden immer noch zu wenig in die Kommunalpolitik einbezogen werden; nur fünf Prozent der haupt- und ehrenamtlichen BürgermeisterInnen seien weiblich.
Im Interesse der Kinder und Jugendlichen in den ländlichen Räumen müsse die Politik Bedingungen schaffen, die den Landjugendlichen gleiche Bildungschancen wie Kindern in Städten ermöglichen und sichern. Auch das unterstütze den Wunsch junger Menschen, auf dem Land zu leben. "Immer mehr Schulen werden geschlossen, die Schulwege werden länger - Schüler gehören in die Schule und nicht in den Bus", stellt die Bundesvorsitzende fest. Ein weiteres Problem sei die geringe Wertschätzung ehrenamtlicher Arbeit, die gerade in den ländlichen Regionen eine Säule des gesellschaftlichen Miteinanders ist. "Ohne das Ehrenamt gäbe es in Deutschland kein solches Miteinander, wie es heutzutage der Fall ist", so Anne Hartmann.
Zur Agrar- und Weinbaupolitik weiß die BDL-Bundesvorsitzende: "Eine starke Agrarwirtschaft brauchen nicht nur die jungen Menschen im ländlichen Raum. Sie ist einer der wichtigsten Wirtschaftszweige in Deutschland. Die Politik muss eine wettbewerbsfähige Agrarwirtschaft fördern." Die Wertschöpfung sei sehr hoch. Zudem werden Arbeitsplätze im ländlichen Raum geschaffen und gesichert. Angesichts der immer stärkeren Marktorientierung landwirtschaftlicher Betriebe fordert der BDL die Schaffung von Rahmenbedingungen, mit deren Hilfe die jungen LandwirtInnen ihre Unternehmen wettbewerbs- und zukunftsfähig ausrichten können.
"Der Startschuss für das Bundestags-Wahljahr ist für uns Landjugendliche mit dem Parlamentarischen Abend am 3. März gefallen", so Anne Hartmann. "Bis zum Urnengang im September werden wir auf verschiedenen Wegen die Politik immer wieder an unsere 30 Wahlforderungen und die Probleme in den ländlichen Regionen erinnern."
Die Wahlforderungen finden Sie unter http://bdl.landjugend.info/welt_jugend_politik/index.html.
Quelle und Kontaktadresse:
Bund der Deutschen Landjugend im Deutschen Bauernverband e.V. (BDL), Haus der Land- und Ernährungswirtschaft
Carina Gräschke, Pressereferentin, Presseabteilung
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