Pressemitteilung | Sozialverband Deutschland e.V. (SoVD) - Landesverband Nordrhein-Westfalen

Gleichstellung ernst nehmen - nicht nur an Aktionstagen!

(Düsseldorf) - Zum Internationalen Frauentag am 08. März fordert der SoVD NRW, Gleichstellung in NRW zum gesellschaftlichen Thema zu machen und Benachteiligungen in NRW zu bekämpfen.

Im Mai wählt NRW eine neue Landesregierung. In der letzten Legislaturperiode fokussierte sich das zuständige Ministerium auf neue Beratungsstellen für Betroffene von Zwangsprostitution und Zwangsheirat, 50 neue Frauenhausplätze, die auch geschaffen werden konnten, sowie neue Angebote für gewaltbetroffene Männer. Diese Stellen sind wichtig und gut, jedoch sind an den weiteren vielfältigen Problemlagen von Frauen in unserer Gesellschaft keine großen Fortschritte erreicht worden. Dazu die Landesfrauensprecherin Jutta König: "Frauen in NRW werden an vielen Stellen immer noch benachteiligt. Besonders drastisch ist die Lage für Frauen mit Behinderungen. Dringend nötige Verbesserungen können wir da in den letzten Jahren auf Landesebene kaum feststellen, obwohl das Wissen um die Missstände da ist".

Von den 64 Pressemitteilungen des MHKBG im Jahr 2021 wurden nur 6 zum Themenbereich Gleichstellung herausgegeben. Diese Tatsache legt die Vermutung nahe, dass in diesem Bereich entweder kaum Fortschritte erreicht wurden oder die Öffentlichkeit nicht über gleichstellungspolitische Entwicklungen informiert werden soll. Beides wäre kritikwürdig. Im Hintergrund scheint das Ministerium einen Pakt gegen Gewalt auszuarbeiten, der die Frauenhilfeinfrastruktur grundlegend verändern soll. Konkrete Informationen sucht man dazu leider vergeblich. "Die fehlende detaillierte Kommunikation des Ministeriums zum Pakt gegen Gewalt erweckt den Eindruck, die Pläne sollen gar nicht von Expert*innen und der Öffentlichkeit diskutiert werden. Dabei ist das bei einem so wichtigen und sensiblen Thema wie Gewaltschutz zwingend notwendig", kritisiert Jutta König.

Der SoVD NRW fordert deshalb, Gleichstellung in der nächsten Legislaturperiode bedeutend stärker voranzutreiben. Die Benachteiligungen von Frauen in NRW, besonders derer mit Behinderungen, dürfen nicht weiter einfach hingenommen werden, sondern müssen entschlossen bekämpft werden - nicht nur an Aktionstagen.

Quelle und Kontaktadresse:
Sozialverband Deutschland Landesverband Nordrhein-Westfalen e.V. (SoVD) Matthias Veit, Pressesprecher Erkrather Str. 343, 40231 Düsseldorf Telefon: (0211) 38603-0, Fax: (0211) 382175

(ss)

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