Pressemitteilung | IG Metall - Industriegewerkschaft Metall

Görner wirft Chef der Bundesagentur für Arbeit „Zynismus“ vor

(Frankfurt am Main) - Als „von keiner Sachkenntnis getrübt“ hat IG Metall-Vorstandsmitglied Regina Görner den Vorschlag des Vorsitzenden der Bundesagentur für Arbeit, Frank-Jürgen Weise, bezeichnet, der die Hartz-IV-Regelsätze für Jugendliche künftig an den untersten Sätzen von Ausbildungsvergütungen orientieren will. Die Vermutung, junge Leute verzichteten auf die Aufnahme einer Ausbildung, weil die Hartz-IV-Sätze höher seien als die Ausbildungsvergütungen, bezeichnete Görner als zynisch: „Auch in diesem Jahr sind wieder mehr als die Hälfte der Jugendlichen, die einen Ausbildungsplatz suchen, leer ausgegangen. Zu unterstellen, sie hätten einen Ausbildungsvertrag, wenn sie ihre materiellen Ansprüche zurückschrauben würden, zeigt nur, dass die Spitze der Bundesagentur mittlerweile mehr damit beschäftigt ist, Ansprüche abzuwehren als arbeits- und ausbildungslosen jungen Leuten zu helfen“, kritisierte Görner am Dienstag (30. September 2008) in Frankfurt.

Görner wies darauf hin, dass heute kein Jugendlicher aus materiellen Gründen auf eine Ausbildung verzichten müsse, weil nach SGB II Ausbildungsvergütungen, die zum Lebensunterhalt nicht reichten, aufgestockt werden müssten: „Weise sollte besser seine Mitarbeiter dazu anhalten, Jugendliche darüber zu informieren. Aber offenbar geht es darum, möglichst viele Jugendliche als ausbildungsunwillig abstempeln zu können, damit man nur die olympiareifen Mannschaften vermitteln muss. Das ist ein Armutszeugnis für die Bundesagentur für Arbeit.“

Quelle und Kontaktadresse:
Industriegewerkschaft Metall Vorstand (IG Metall) Georgios Arwanitidis, Leiter, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Wilhelm-Leuschner-Str. 79, 60329 Frankfurt am Main Telefon: (069) 6693-0, Telefax: (069) 6693-2843

(el)

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