Gold für die Stifterin Friede Springer: "Fördertätigkeit ist mir ein Herzensanliegen"
(Berlin/Erfurt) - Bundesverband Deutscher Stiftungen ehrt Springer für ihr stifterisches Engagement / Laudatorin ist Sabine Christiansen / Preisverleihung mit über 1.000 Gästen zum Auftakt des Deutschen StiftungsTages und in Anwesenheit der Ministerpräsidentin Thüringens
Der Bundesverband Deutscher Stiftungen überreichte heute Dr. h.c. Friede Springer, Mehrheitsaktionärin und stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende der Axel Springer AG, die Medaille für Verdienste um das Stiftungswesen. Die goldene Medaille ist eine der höchsten Auszeichnungen im Stiftungswesen. Die Mäzenin wurde zum Auftakt des Deutschen StiftungsTages 2012 in der Messe Erfurt in Anwesenheit der Ministerpräsidentin Thüringens Christine Lieberknecht für ihr langjähriges stifterisches Engagement geehrt. Vor 1.000 Gästen sagte Dr. Wilhelm Krull, Vorstandsvorsitzender des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen: "Friede Springer ist mit den von ihr errichteten Stiftungen ein vorbildgebendes Beispiel einer Unternehmerin und Maßstab für gelebtes Engagement im deutschen Stiftungswesen."
Stifterin mehrerer Stiftungen
Friede Springer, geboren 1942 in Oldsum auf Föhr, war von 1978 bis 1985 verheiratet mit Axel Springer und schon zu Lebzeiten des Verlegers in dessen Stiftungstätigkeiten einbezogen. 2004 gründete Friede Springer mit drei Millionen Euro aus ihrem Privatvermögen die Friede Springer Herz Stiftung im Andenken an ihren Mann, der 1985 an einer Herzerkrankung starb. Die Stiftung arbeitet im Bereich der Erforschung der Ursachen und der Entwicklung von Maßnahmen zur Verhinderung von Herz- und Kreislauferkrankungen, um die diagnostische und therapeutische Versorgung von Patienten zu verbessern. Mit einem Grundstock von 80 Millionen Euro aus ihrem Privatvermögen gründete Friede Springer Ende 2010 die Friede Springer Stiftung als größte von einer Einzelperson errichtete gemeinnützige Stiftung in Berlin. Schwerpunkt der Stiftung ist die breit angelegte Förderung von Wissenschaft und Forschung, einschließlich der Geistes- und Sozialwissenschaften. So wurde 2012 an der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) die Axel Springer-Stiftungsprofessur für deutsch-jüdische Literatur- und Kulturgeschichte, Exil und Migration eingerichtet.
In beiden von ihr errichteten Stiftungen ist Friede Springer Vorsitzende des Vorstandes. Seit 2010 ist Friede Springer zudem Vorstandsvorsitzende der Axel Springer Stiftung, die Axel Springer 1953 errichtet hatte. Nach ihrem Traum befragt, sagte die Stifterin im April der Presse: "Ich möchte, dass die Stiftungen, die ich gegründet habe und leite, erfolgreich arbeiten und viel Gutes tun.”
In ihrer Laudatio kommentierte die Journalistin Sabine Christiansen das Engagement von Friede Springer und hob hervor: "Angesichts der herausragenden Bedeutung des vielfältigen Wirkens von Friede Springer ist eine national so angesehene Würdigung längst überfällig. Friede Springer fühlt sich in besonderer Weise verpflichtet, ein Stück des ihr widerfahrenen Glücks und des Erfolgs an die Gesellschaft zurückzugeben."
"Es ist mir im wahrsten Sinne des Wortes ein Herzensanliegen, mittels der Fördertätigkeit meiner Stiftungen etwas zum Wohle der Menschen bewirken zu können. Ich möchte Dinge verwirklicht sehen, die über den Tag hinaus Bestand haben. - Wenn auch bei uns noch mehr Menschen, die viel, mitunter sehr viel Geld besitzen, sich stärker - zum Beispiel durch Stiftungen - bürgerschaftlich engagieren würden, wäre nicht nur der Allgemeinheit geholfen. Sie würden auch erfahren, wie beglückend das ist," so Friede Springer in ihrer Dankesrede.
Die Medaille geht erst zum zweiten Mal an eine Frau
Erst elf Personen wurden mit der seit 1980 verliehenen "Medaille für Verdienste um das Stiftungswesen" geehrt. Nach Lonny Bayer (1993), Gründerin der sozial ausgerichteten Otto und Lonny Bayer Stiftung, erhält mit Friede Springer die zweite Frau die undotierte Auszeichnung. Weitere Preisträger sind Berthold Beitz, Reinhard Mohn sowie Michael Otto. Die Medaille zeigt auf der Vorderseite ein Bildnis Jakob Fuggers des Reichen, Stifter der Fuggerei zu Augsburg und berühmtes Vorbild heutiger Philanthropen. Die Medaille ist 142 Gramm schwer und aus 18karätigem Gold gegossen.
Der Deutsche StiftungsTag ist das europaweit größte Stiftungstreffen. In diesem Jahr tagen 1.600 Teilnehmerinnen und Teilnehmer vom 20. bis 22. Juni 2012 in Erfurt unter dem Motto "Mit langem Atem-Stiftungen entwickeln nachhaltige Lösungen". Hauptförderer des Deutschen StiftungsTages 2012 ist die Helaba Landesbank Hessen-Thüringen.
Bundesverband Deutscher Stiftungen
Als unabhängiger Dachverband vertritt der Bundesverband Deutscher Stiftungen die Interessen der Stiftungen in Deutschland. Der größte Stiftungsverband in Europa hat über 3.700 Mitglieder; über Stiftungsverwaltungen sind ihm mehr als 7.000 Stiftungen mitgliedschaftlich verbunden. Damit repräsentiert der Dachverband rund drei Viertel des deutschen Stiftungsvermögens in Höhe von mehr als 100 Milliarden Euro.
Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband Deutscher Stiftungen e.V., Haus Deutscher Stiftungen
Katrin Kowark, Stellv. Pressesprecherin
Mauerstr. 93, 10117 Berlin
Telefon: (030) 8979470, Telefax: (030) 89794711