Grüner Wasserstoff ist zentral für die Energiewende und wirtschaftliche Zukunft Deutschlands
(Berlin) - Der Bundesverband Erneuerbare Energie e.V. (BEE) nimmt die jüngsten Warnungen des Bundesrechnungshofs zu angeblichen Milliardenrisiken beim Wasserstoffhochlauf mit Sorge, aber auch mit deutlicher Kritik zur Kenntnis. Die Bewertung greift aus Sicht des BEE zu kurz und blendet zentrale Chancen und Notwendigkeiten einer heimischen grünen Wasserstoffwirtschaft aus.
„Grüner Wasserstoff ist eine Zukunftsinvestition – in Klimaschutz, wirtschaftliche Stärke und Versorgungssicherheit“, betont BEE-Präsidentin Ursula Heinen-Esser.
Eine heimische grüne Wasserstoffwirtschaft bietet erhebliche Vorteile für die deutsche Volkswirtschaft. Sie schafft Wachstumsperspektiven für deutsche Unternehmen, zehntausende neue Arbeitsplätze entlang der gesamten Wertschöpfungskette und verringert gleichzeitig die Abhängigkeit von Energieimporten. Damit trägt sie maßgeblich zur Resilienz des Energiesystems bei. Besonders energieintensive Industrien, wie zum Beispiel die chemische Industrie oder die Aluminiumindustrie, sind auf grünen Wasserstoff zur Dekarbonisierung ihrer Prozesse angewiesen.
Darüber hinaus stellt grüner Wasserstoff eine dringend benötigte Flexibilität im Energiesystem dar.
Er ermöglicht es, erneuerbare Energien besser zu integrieren und steigert dadurch die Kosteneffizienz der gesamten Energiewende. Angesichts der stetig steigenden Zahl negativer Strompreisstunden ist der Ausbau solcher Flexibilitätsoptionen essenziell. Der BEE erneuert in diesem Zusammenhang noch einmal seine Forderung nach einer Umstellung der EEG-Systematik von einer Zeit- auf eine Mengenförderung, um nicht ins Netz einspeisbaren Strom aus Erneuerbaren effizient in Flexibilitäten wie Elektrolyseuren einzusetzen, anstatt ihn ungenutzt zu lassen.
Richtig ist, dass heimisch produzierter grüner Wasserstoff derzeit noch nicht wettbewerbsfähig ist. Der BEE widerspricht jedoch der Einschätzung des Bundesrechnungshofs, dass dies auch mittelfristig so bleiben müsse. Aktuelle wissenschaftliche Studien zeigen deutlich, dass mittel- und langfristig erhebliche Kostensenkungen insbesondere bei der heimischen Produktion grünen Wasserstoffs möglich sind. Diese lassen sich jedoch nur durch gezielte politische Flankierungsmaßnahmen realisieren.
„Wir haben bei Wasserstoff aktuell ein Henne-Ei-Problem. Grüner Wasserstoff ist teuer, weil er bislang nur in geringem Maße verfügbar ist. Weil er teuer ist, wird er weniger nachgefragt. Damit fehlt die Absatzperspektive, um mehr zu produzieren – wodurch die Preise fallen würden. Die Politik ist hier aber nicht zum hilflosen Zuschauen verdammt. Die Regierung hat zahlreiche Gestaltungsmöglichkeiten. Sie muss sich nur trauen, diese auch zu nutzen. Über Leitmärkte, die Ausschreibung der gerade erst von der EU bewilligten 12,5 GW Gaskraftwerke als H2-ready oder eine feste Grünstahlquote bei Aufträgen der Öffentlichen Hand könnte ein planbarer Markt geschaffen und damit auch der Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft angereizt werden. Wir dürfen hier nicht den Kopf in den Sand stecken, nur weil sich der positive Effekt der Investitionen nicht unmittelbar zeigt“, erläutert Heinen-Esser.
„Die jetzt investierten Mittel sind kein Risiko, sondern eine Rendite für die Zukunft“, so die BEE-Präsidentin weiter. „Der Aufbau einer heimischen grünen Wasserstoffwirtschaft wird durch die geschilderten Vorteile – von der wirtschaftlichen Wertschöpfung über Versorgungssicherheit bis hin zur Systemstabilität – volkswirtschaftlich mehr als kompensiert werden.“
Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband Erneuerbare Energie e.V. (BEE), Frank Grüneisen, Pressesprecher(in), EUREF-Campus 16, 10829 Berlin, Telefon: 030 27581700
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